Nachlese: Arena Stadt

Nachlese
Arena Stadt
Diskussion über »lebens- und liebenswerte Stadträume« beschließt polis Convention

Nachlese:
Polis Convention

Arena Stadt
Diskussion über »lebens- und liebenswerte Stadträume« beschließt polis Convention

Letzten Freitag ging die polis convention mit einer hochkarätig besetzten Online-Talkrunde zu Ende. Zum Thema »Lebens- und liebenswerte Stadträume« diskutierten Alexander Carius, Mitbegründer und Geschäftsführer der Berliner Denkfabrik adelphi, Michael Ehret, Geschäftsführer der Starnberger Ehret+Klein GmbH, Reinhold Knodel, Vorstand der Kölner Pandion AG, Dr. Christian von Malottki, Senior Researcher der BPD Immobilienentwicklung GmbH und Uli Mayer-Johanssen, Co-Gründerin von MetaDesign.

Alexander Carius

Michael Ehret

Es war bezeichnend, dass die versammelten Gestalter, Stadtplaner, Investoren und Politikwissenschaftler lieber über die Herausforderungen der Stadt diskutierten: über Good Governance, den Klimawandel, nachhaltiges Bauen und den ökonomischen Paradigmenwechsel. Das kommt nicht gerade überraschend, da Städte auf engstem Raum das konzentrieren, was Gesellschaft ausmacht: Zusammenhalt und Konkurrenz, Abgrenzung und Kooperation. Was hier einmal ausgehandelt wird, hat Bestand über die konkrete Form der Stadt hinaus.
Zwei Impulsreferate legten die Basis: Bauingenieur und Immobilienökonom Michael Ehret machte deutlich, dass es keine (Quartiers)-Entwicklung ohne Dialog und Miteinander geben könne – und Dr. Christian von Malottki zeigte den Zwiespalt auf zwischen städtischen Leitbildern und individuellen Wohnwünschen, die durchaus an Tucholskys Gedicht »Das Ideal« erinnerten – urbanes Grün und ruhige Innenstädte inklusive. Am Umgang mit der Peripherie, ließ sich folgern, werde sich auch die Lage der Städte mitentscheiden.

Reinhold Knodel

Christian von Malottki

Uli Mayer-Johanssen

Kontrovers wurde das Thema Freiraum diskutiert – als Schlüssel künftiger Entwicklung und Aufbruch bei Fragen der Flächennutzung: »Wir brauchen einen neuen Modus des Temporären, Experimentellen und des Wagens« (Alexander Carius), als Möglichkeit zu ganzheitlicher Veränderung (Reinhold Knodel) und Aufforderung, den Modus zu wechseln, hin zu einer neuen Kultur (Uli Mayer-Johanssen): »Wir müssen es wagen, einen ökonomischen Paradigmenwechsel in Angriff zu nehmen, um nicht alles, was wir lieben und was uns als Menschheit ausmacht, zu verlieren.«

Nach einer pointierten Auseinandersetzung fanden die DiskutantInnen zu einem versöhnlichen Ausblick zusammen. Wir wissen nicht genau, was alles auf uns zukommt, aber wir können alle mitarbeiten an der lebens- und liebenswerten Stadt. Das zumindest ist eine Perspektive – auch und gerade in Zeiten von Corona.

Dank an alle Teilnehmer: Alexander Carius, Michael Ehret, Reinhold Knodel, Dr. Christian von Malottki und Uli Mayer-Johannsen.

polis Convention in Zahlen:
–  2200 Anmeldungen, davon 1617 aktive User-Anfragen aus Deutschland, Niederlande, Schweden, Türkei, UK, USA und Österreich
– durchschnittliche Verweildauer pro User auf der Plattform: 5 Stunden
– über 400 Aussteller
– 164 Speaker, 55 Vorträge 
– 4000+ Abrufe des 3D-Modells
– 2700 neu geknüpfte Kontakte
– 2222 Einzelgespräche

Nachlese: Michele De Lucchi

Nachlese
Michele De Lucchi

Nachlese
Michele De Lucchi
Earth Stations

Mit unserer Hände Arbeit
With our hands work

Stardesigner Michele De Lucchi brilliert im vollbesetzten Auditorium des MAKK. Und verschreibt der kriselnden Menschheit neue Monumente – für neuen Zusammenhalt.
Star designer Michele De Lucchi shines in the full auditorium of the MAKK. And prescribes new monuments to the crisis-ridden humanity – for new cohesion.

Grau melierter Bart, sanfte Stimme, nachdrückliche Botschaft: So gewann der italienische Ausnahmegestalter Michele De Lucchi das Kölner Publikum, als er im vollbesetzten Auditorium des MAKK seine Vision der Zukunft ausbreitete. Der bald 67-Jährige, der 1973 in der Uniform eines napoleonischen Generals vor der Biennale Mailand gegen unnütze Produkte protestiert hatte und später mit der Gruppe Memphis als Design-Revoluzzer auftrat, klingt radikaler denn je.
Grey mottled beard, soft voice, emphatic message: the Italian exceptional designer Michele De Lucchi won the Cologne audience when he presented his vision of the future in the full auditorium of the MAKK. The 67-year-old, who in 1973 protested against useless products in the uniform of a Napoleonic general at the Milan Biennale and later appeared as a design revolutionary with the Memphis group, sounds more radical than ever.

Das sei ein visionäres Projekt, schickte Michele De Lucchi voraus, ein Projekt für eine bessere Zukunft. „Architektur soll keine Mauern errichten“, sagte der Architekt und Designer, „sondern Räume errichten, in denen sich Menschen treffen.“ Sich treffen, austauschen und etwas Gemeinsames schaffen.
This is a visionary project, Michele De Lucchi sent ahead, a project for a better future. „Architecture shouldn’t erect walls,“ said the architect and designer, „but rooms in which people meet. Meet each other, exchange ideas and create something together.

Die Diagnose war eindeutig. „Wir leben inmitten einer großen Krise, einer furchterregenden Klimakrise.“ Statt aber nur mit technischen Maßnahmen zu antworten, mit weiteren Effizienzsteigerungen, antwortet Michele De Lucchi mit einer gerade philosophischen Wendung: „Wir müssen eine andere Mentalität entwickeln.“ Das bedeutet: Wir müssen zusammen etwas Größeres, etwas Gemeinsames schaffen – im Einklang mit der Natur.
The diagnosis was clear. „We are living in the midst of a great crisis, a terrifying climate crisis. But instead of responding with only technical measures, with further increases in efficiency, Michele De Lucchi responds with a philosophical twist: „We must develop a different mentality. This means that together we must create something greater, something common – in harmony with nature.

Michele De Lucchi schweben Monumente vor. Symbolische Großbauten der Gemeinschaft, errichtet mit den für die unterschiedlichen Klimazonen perfekten Materialien: Schindeln, Lehm, Holz und Bambus. Zu sehen waren schwingende, ja poetische Entwürfe, die eines vereint: Sie transportieren Bedeutung – etwas, das früher antike Kultstätten taten oder mittelalterliche Kathedralen: Gebäude, welche Gemeinschaft feiern und natürlich zusammen errichtet werden sollen, mit unserer Hände Arbeit. „Was würde ich dafür geben, hier mitzuarbeiten“, entfuhr es De Lucchi, als er ein Bild gemeinschaftlicher Lehmbauweise zeigte. „Dafür würde ich die Wand hochklettern und Lehm aufbringen.“ Gewissermaßen war das das Bild einer Dombauhütte des 21. Jahrhunderts – kurz vor dem Vortrag hatte der Mailänder noch den Kölner Dom besucht: „Bellissima!“
Michele De Lucchi has monuments in mind. Symbolic large-scale buildings of the community, built with materials that are perfect for the different climate zones: shingles, clay, wood and bamboo. They transport meaning – something that ancient places of worship used to do, or medieval cathedrals: buildings that celebrate community and of course are to be built together, with our hands working. „What would I give to work here,“ De Lucchi kidnapped when he showed a picture of communal loam construction. „I would climb up the wall and apply clay.“ In a way, this was the picture of a cathedral building hut of the 21st century – shortly before the lecture, the Milanese had visited Cologne Cathedral: „Bellissima!

Wie passt das zusammen – Handarbeit als Rettung der technologietrunkenen Gesellschaft? Einfachste Naturstoffe statt High-Tech-Materialien? Fingerspitzengefühl statt 3-D-Druck? Eben doch! Manche können das elitär nennen oder als Retro-Gefühlsduselei abtun, De Lucchi jedenfalls zeigte eine inspirierende Vision, ihn schon seit einigen Jahren umtreibt, weil er erfahren musste, dass Gebäude veraltet sind, bevor sie ihre Türen öffnen. Stattdessen schlägt De Lucchi wandelbare, offene Bauten vor, die sich mit den Besuchern und Begegnungen verändern. So gesehen sind die propagierten „Naturtempel (Temples for nature)“ mindestens ebenso lebendig und zukunftsweisend wie aktuelle High-Tech-Visionen.
How does this fit together – handwork as a rescue for the technology drunken society? Simplest natural materials instead of high-tech materials? Dexterity instead of 3D printing? Just the opposite! Some can call it elitist or dismiss it as retro sentimentalism. De Lucchi, in any case, showed an inspiring vision that has been driving him around for several years, because he had to learn that buildings are obsolete before they open their doors. Instead, De Lucchi proposes changeable, open buildings that change with visitors and encounters. Seen in this light, the „Temples for nature“ propagated are at least as lively and forward-looking as current high-tech visions.

Schon vor Jahren hat Michele der Lucchi gefordert, dass Gestaltung den Menschen dienen müsse. Nun löst er es ein, radikaler denn je. Es sind Bauten, die für ihn den Menschen Würde zurückgeben und dadurch selbst an Bedeutung gewinnen. Dafür ist der Gestalter auf Tour: Seoul und Kanada stehen nun auf dem Programm. Warum er das tun? „Ich bin eben Optimist“, bekannte der wunderbar souveräne Italiener.
Years ago, Michele der Lucchi demanded that design should serve people. Now he is redeeming it, more radically than ever. They are buildings that give dignity back to people for him and thus gain in importance themselves. But the designer is on tour: Seoul and Canada are now on the programme. Why is he doing this? „I’m an optimist,“ confessed the wonderfully confident Italian.

Text: Oliver Herwig
Fotos: Studio für Gestaltung

Nachlese: Polis Convention 2019

Nachlese
Polis Convention 2019

Nachlese
Polis Convention 2019

Der ganz
normale
Häuserkampf

POLIS CONVENTION am 16. Mai 2019 auf dem Böhler Areal in Düsseldorf.

Von Anbeginn vor fünf Jahren moderiert das KAP Forum für Architektur & Stadtentwicklung unter Leitung von Andreas Grosz das Abschlusspanel auf der Polis Convention. Den rd. 400 Gästen wurde einmal mehr eine spannende Diskussion geboten. Das Thema: Die bezahlbare Stadt. Die »soziale Frage« des 21. Jahrhunderts – bot Zündstoff genug.

Es ging hoch her auf dem Abschlusspanel der polis convention: Schlimm wie eine Hungersnot sei der Wohnungsmangel. Wir hätten einen »Häuserkampf« – und das Gemeinwesen sei bedroht. Markige Worte. Doch welche Lösungen bieten sich für die »soziale Frage« des 21. Jahrhunderts? Und wie konnte es überhaupt dazu kommen?

Politikversagen? Staatssekretärin Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Berlin gab zu, dass man zu lange von einer schrumpfenden Bevölkerung ausgegangen sei. Tatsächlich bleibe der Wohnraum ungleich verteilt. Nur in der Summe gäbe es keinen Leerstand, tatsächlich hätten wir aber »heute ganz normalen Häuserkampf.« Doch der Bund entscheide nicht darüber, wo, wann und was gebaut werde. Dafür gebe es die sehr erfolgreiche kommunale Planungshoheit. Bohle wünschte sich »gesunde Stadtgesellschaften« statt »gentrifizierte Quartiere für Leute, die es sich noch leisten können.« Das war ein Stichwort für die Berliner Unternehmerin Diana Kinnert, die sich nicht nur für ein »bedingungsloses Grundeinkommen« aus- sprach, sondern den Finger in die Wunde legte: CDU-Politikerin Kinnert sah das Gemeinwesen bedroht durch eine auseinanderklaffende Wohnwelt.

Wer kann
sich die Stadt
noch leisten?

Effizienter und
preiswerter Bauen

Die Politik habe die Wohnungswirtschaft in Geiselhaft genommen, stichelte Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender wie Gründer der CG Gruppe und verlangte zugleich mehr Engagement der Baubranche. Der Unternehmer setzte auf technische Lösungen, um endlich effizienter zu werden am Bau und nicht mehr Häuser zu errichten wie die Römer: mehr Vorfertigung, intelligentes Bauen, integrierte Gewerke. Weil zudem bald Zehntausende von Bauarbeitern und – Ingenieuren fehlen dürften, gäbe es nur eine Chance: Effizienz durch BIM (Building Information Management – dazu wird das KAP FORUM am 29.10. in Hamburg diskutieren: www.kap-forum.de

Während die Baubranche in 40 Jahren gerade mal sieben Prozent Effizienzgewinn erzieht habe, könne etwa die Automobilindustrie mit einem Vielfachen davon aufwarten. Das Ergebnis: Ein Auto koste heute rund achteinhalb Mal so viel wie 1969, eine Wohnung hingegen 28 Mal so viel. »Wir wissen nicht, wie wir bauen« – und rund zehn Prozent der Kosten gingen alleine durch »Unwissenheit« oder »Dummheit« verloren. Nur so könne man die Baukosten spürbar senken und zugleich schneller bauen –, was allen sofort zugute käme.

Reinhold Knodel, Inhaber und Vorstand der PANDION AG, setzt auf die Kraft des Marktes: All das, was gerade versucht werde, reiche nicht. Hochhäuser und Nachverdichtung – zu wenig. Es brauche eine Angebotsausweitung durch neu zuzuweisende Baufelder. Städte lägen eben im Trend. Knodel begründete die Attraktivität der Ballungsräume zutiefst menschlich: Leute wollen zu Leuten, oder, in seinen Worten: »Die Attraktivität der Stadt ist gesteigert worden – durch Grün in den Metropolen und hohe Aufenthaltsqualitäten.« Knodels Grundtenor: ohne ökonomische Anreize kein neuer Wohnraum. Sozialisierungstendenzen gab eine Abfuhr. Wenn die Öffentliche Hand das Bauen anfange, sei das Chaos programmiert. Ein Blick auf deren Großbaustellen dürfte reichen. Seine Vorschläge enthielten zugleich eine Forderung an die Politik, endlich zusätzliche Flächen auszuweisen, um neue Wohnungen zu errichten. Der Vorsitzende des Arbeitskreis Projektentwicklung des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA) verlangte für die »Zuwanderungsstadt« neue Grenzen. Dafür könne er sich vorstellen, bereits versiegelte Flächen auf dem Land wieder zu entsiegeln. Um neuen Wohnraum schneller zu erstellen, verlangte Knodel, den Wald an Vorschriften zu lichten. Wir müssten nicht grüner als grün werden – das Bauen sei zudem gegängelt durch 1000 DIN Vorschriften. Bewusst wollte der Investor keine Zauberformel anbieten, eher Nadelstiche zur Behandlung des Status quo setzten. Was Knodel verlangte: Augenmaß. Vorschriften und Sozialbindung mit »Sinn und Verstand.« Vor allem aber mehr Bauland, damit die Städte wieder Atmen könnten. Vorschläge, denen sich der Niederländer Carl Smeets, Niederlassungsleiter NRW, BPD Immobilienentwicklung, nur anschließen konnte. Auch im Nachbarland sucht man, statt zusätzliche Gräben zu öffnen, nach pragmatischen Lösungen, um den Wohnungsdruck aus den Metropolen zu nehmen. Die Ausweitung neuer Flächen und von Stadtquartieren, etwa außerhalb Amsterdams, sei z.B. ein Weg dafür.

Mehr
Bauland
ausweisen

Wohnen
für alle

Staatssekretärin aus dem Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat, Anne Katrin Bohle, sieht im Bauen zuvorderst eine kommunale Angelegenheit – keinen Fall für Gesetze von oben. Das könne nicht »par ordre du mufti« entschieden werden. Sondern von Städten und Gemeinden. Investoren und Bauwirtschaft sollten im Übrigen an den zukünftigen Aufgaben und Aufträgen durchaus verdienen – nur lebten wir in einer sozialen Marktwirtschaft. Es gelte für die Mitte der Gesellschaft die gleichen Chancen und den gleichen Raum zu erhalten wie für Begüterte, um sich gleichermaßen entwickeln und bewegen zu können. Offenbar stimmt es: Bezahlbarer Wohnraum hat sich innerhalb kürzester Zeit zu der »sozialen Frage« des 21. Jahrhunderts entwickelt. Wenn an einem Panel Vertreter von Politik, Bauwirtschaft und Investoren zusammensitzen und nahezu gleichlautend die bezahlbare Stadt fordern, muss wohl etwas dran sein an der Forderung. Vorschläge und Anregungen, wie man das Wohnungsproblem angehen kann, gab es auf dem Panel genug – nun müssen Investoren, Bürger, Politik – alle am Planen und Bauen Beteiligten – gemeinsam handeln. Jetzt!

Foto: Sascha Kreklau | Polis Award Verleihung

Klüger bauen.

Buchrezension
Form Follows Energy

Klüger bauen.
Brian Cody zieht Bilanz aus 30 Jahren Bauen, Forschung und Lehre.

Wie lassen sich energetische Probleme beim Entwurf von Gebäuden mit natürlichen Mitteln minimieren oder gar vermeiden? Brian Cody antwortet mit einer scheinbaren Binsenweisheit: Indem man die Besonderheiten des Ortes nutzbar macht. „Don’t fight forces, use them“, propagierte schon Buckminster Fuller. Cody formuliert das so: „Energiedesign entwickelt Gebäude-Konzepte, die den Energiebedarf minimieren und gleichzeitig die inneren Umweltbedingungen in den Räumen optimieren.“ Es geht also um eine doppelte Blickrichtung, die Cody glücklicherweise zusammenführt:
Energieeffizienz maximieren und zugleich architektonische Qualitäten schaffen.

Das Buch vermittelt Einsichten in jene Naturgesetze, die den Energieverbrauch von Gebäuden bestimmen und zeigt Strategien auf, diese bereits bei der Planung für sich zu nutzen. Der dichte, aber immer anschauliche Duktus lebt von vielen Anwendungsbeispielen und den Zeichnungen, die komplexe Zusammenhänge verständlich machen.

Zur Person: Brian Cody
http://www.ige.tugraz.at/form-follows-energy.html
http://energydesign-cody.com/book-form-follows-energy.html

Brian Cody: Form Follows Energy. Using natural forces maximize performance.
Birkhäuser Verlag GmbH, Basel / Walter de Gruyter GmbH, 2017, 280 Seiten.

ISBN 978-3-0356-1405-3 (Softcover)
ISBN 978-3-99043-202-0 (Hardcover)
https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/211807?rskey=hyPulH&result=1

Text und Bild: Oliver Herwig

Eins draufsetzen.

Buchrezension
Dachräume

Eins draufsetzen.
Thomas Jocher und Ulrike Wietzorrek verfassen die Bibel des Dachs.

Es wird eng in den Städten. Nachdem die letzten Großflächen – Bahnstrecken, Kasernen und ausgediente Industrieanlagen – erschlossen wurden, folgt der individuelle Ausbau. In den letzten Jahren avancierten Dächer schnell mal zum Luxusobjekt und vermeintlichen Penthouse mit Blick über die Stadt. Was aber wirklich unter deutschen Dächern steckt, hebt dieses Buch in Form einer umfassenden Enzyklopädie Dachausbau. Und das ganz selbstbewusst: „Während die meisten Publikationen (…) die Thematik auf die Konstruktion reduzieren, stellt dieses Buch ebenso das Dach als räumliches Mittel mit seinem architektonischen Potenzial in das Zentrum der Betrachtung.“ Tatsächlich entsteht ein „praxisnahes Nachschlagewerk“ mit Angaben zu Abstandsflächen, Baustoffen und Statik sowie Hinweise zum Brand- und Witterungsschutz, um nur ganz willkürlich das umfassende Spektrum anzudeuten. Eine Gebäudelehre des 21. Jahrhunderts also.

Nach einem strukturierten Datenteil erfolgt ein Projektteil mit realisierten Beispielen in bewährter Detail-Qualität. Darunter finden sich so aufregende Architekturen wie die monolithische Monte-Rosa-Hütte oder das skulpturale Haus JustK in Tübingen. Ein Anhang mit Planungsregeln und Literatur beschließt das Standardwerk.

Die Autoren:
https://www.uni-stuttgart.de/presse/experten/Prof.-Dr.-Thomas-Jocher/
https://www.hs-augsburg.de/Architektur-und-Bauwesen/Ulrike-Wietzorrek.html

Thomas Jocher, Ulrike Wietzorrek: Dachräume. Entwerfen, Konstruieren, Bewohnen. Edition Detail, 2018. 320 Seiten.
ISBN 978-3-95553-356-4
https://shop.detail.de/de/dachraume.html

Text und Bild: Oliver Herwig

Dr.-Ing. Alexander Rieck

Alexander Rieck,
Architekturbüro LAVA, Stuttgart; Partner und Direktor

Alexander Rieck
Architekturbüro LAVA, Stuttgart; Partner und Direktor

Dr.-Ing. Alexander Rieck, forscht am Fraunhofer IAO in Stuttgart und ist Partner und Direktor des internationalen Architekturbüros LAVA, mit Standorten in Stuttgart, Berlin, Sydney und Dubai. Er arbeitete am Virtual Reality Labor des Fraunhofer IAO unter Anderem an der Optimierung von digitalen Planungsmethoden. Aktuell liegt sein Forschungsschwerpunkt im Bereich der digitalen Planung und Fertigung sowie der Stadt der Zukunft. LAVA erhielt den European Architecture Prize 2016 und entwickelt Gebäude in Deutschland, China, Afrika und dem arabischen Raum.

Alexander Rieck ist als Experte für BIM Mitglied in den Beratungsgremien der Architektenkammer Baden-Württemberg, der Bundesarchitektenkammer und des Normungsausschuss DIN für BIM.

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Essener Zukunftsdialoge

Kai Pervölz

Kai Pervölz
Fraunhofer-Institut Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin; Leiter Geschäftsfeld Präventive Sicherheit

Kai Pervölz
Fraunhofer-Institut Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin; Leiter Geschäftsfeld Präventive Sicherheit

Kai Pervölz leitet das Geschäftsfeldes Präventive Sicherheit am Fraunhofer IAIS. Er schloss das Studium der Mechatronik an der Fachhochschule Aachen als Dipl.-Ing. (FH) ab und ergänzte diesen Abschluss mit einem Master of Science in Autonomous Systems von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. 
Bei der Arbeit im Bereich intelligenter Systeme beschäftigt er sich vor allem mit zivilen und militärischen Sicherheitsfragestellungen. Zunächst im Bereich des Einsatzes autonomer Robotiksysteme im Katastrophenschutz, später dann vor allem unter dem Gesichtspunkt der Kooperation von Einsatzkräften und intelligenter Systeme mit einem Schwerpunkt auf Führungs- und Informationssystemen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt er sich mit der Frage unter welchen Bedingungen es möglich ist intelligente Systeme und (selbst-) lernende Verfahren auch in sicherheitsrelevanten Anwendungsfeldern einsetzen zu können.

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Lorena Jaume-Palasi

Lorena Jaume-Palasi
AlgorithmWatch, Berlin; Gründerin und Geschäftsführerin

Lorena Jaume-Palasi
AlgorithmWatch, Berlin; Gründerin und Geschäftsführerin

Lorena Jaume-Palasí ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von AlgorithmWatch. Sie forscht zur Ethik der Digitalisierung und Automatisierung und befasst sich in diesem Zusammenhang auch mit rechtsphilosophischen Fragen. 2017 wurde sie von der Regierung Spaniens in den Weisenrat zu Künstlicher Intelligenz und Datenpolitik berufen. Im Juni 2018 wurde sie von der EU Kommission für die High Level Expert Group on Artificial Intelligence ausgewählt. Seit 2018 ist sie eine der 100 Experten der Cotec Foundation für ihre Arbeit zur Automatisierung und Ethik. Sie ist zudem Bucerius Fellow der Zeit Stiftung und hat die Dynamic Coalition on Publicness des UN Internet Governance Forums (IGF) mitgegründet. Lorena ist Mitglied des Beirats der Initiative Code Red gegen Massenüberwachung. Schließlich leitet sie das Sekretariat der deutschen nationalen Sektion des IGF sowie Projekte zur Internet Governance in Asien und Afrika. Lorena wird regelmäßig von internationalen Organisationen, Verbänden und Regierungen konsultiert. Sie hat diverse Publikationen zu Internet Governance mitverfasst und herausgegeben und schreibt regelmäßig zu Datenschutz, Privatheit und Öffentlichkeit, öffentlichen Gütern und Diskriminierung.

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Ulf Jasser

Ulf Jasser
T-Systems International, Bremen; Teamleiter Public & Health Solution Consulting

Ulf Jasser
T-Systems International, Bremen; Teamleiter Public & Health Solution Consulting

Ulf Jasser ist seit September 2009 für T-Systems im Vertrieb Öffentliche Auftraggeber tätig. Er verfügt über 20 Jahre IT Erfahrung und davon über 15 Jahren im Öffentlichen Sektor. Als Account Direktor für das Land Hamburg war er bis April 2015 für die strategische Weiterentwicklung des Key Accounts verantwortlich und hat in diesem Kontext verschiedene innovative Projekte gemeinsam mit der Stadt Hamburg initiiert und durchgeführt (u.a. smartPORT logistics, smartROAD und prePORT parken Moorfleet). Seit Oktober 2015 verantwortet er mit seinem Team Solution Consulting Länder die Umsetzung von Anforderungen der Bundesländer und Kommunen in innovative und nachhaltige Lösungen. In diesem Kontext ist Herr Jasser in dem Projekt „Park and Joy“ beteiligt, bei dem es um den Aufbau eines bundesweiten Angebotes für digitale Parkdienstleistungen in Städten geht.

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Programmvorschau 2019

Programmvorschau 2018

Programmvorschau 2019

Donnerstag
24.01.2019

Donnerstag
14.02.2019

Dienstag
16.05.2019

polis convention 2019 – Messe für Stadt- & Projektentwicklung

Donnerstag
19.09.2019

Reihe Vordenker
Michele De Lucchi
„Earthstations“

Dienstag
29.10.2019

Smart – kollaborativ – transparent:
Neue Planungsmodelle für die Welt des Bauens.

Donnerstag
21.11.2019

Was bleibt vom Bauhaus(-Jahr)? Einsichten und Aussichten.
Dr. Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau.

Samstag
14.12.2019

Weihnachtsbaumschlagen