DREI FRAGEN ZU CORONA AN …
CASPAR SCHMITZ-MORKRAMER

Wie verändert Corona Ihre Arbeit aktuell?

Zu 100 Prozent! Ich bin viel unterwegs und liebe es, mit Menschen direkt zu kommunizieren. Das geht nun weder intern noch extern. Wie alle behelfen wir uns mit Videokonferenzen. Für mich persönlich ist es alles andere als normal, den ganzen Tag am Computer sitzen zu müssen. Was unser gesamtes Team bei caspar. angeht, bin ich sehr überrascht, wie gut wir in allen Bereichen auf remote umstellen konnten – von Wettbewerben und Akquisen über die Projektbearbeitung bis hin zu unseren Stabsstellen. Unser erklärtes Ziel: Wir machen anders weiter, aber genauso schlagkräftig.

Welche Einflüsse in Folge der Corona-Pandemie erwarten Sie bis Ende 2020?

Leider befürchte ich nichts Gutes. Wir werden durch Corona eine tiefgreifende Rezession erleben, wie Sie meine Generation noch nie erlebt hat. Das wird für uns nicht ohne Folgen bleiben, auch wenn die Politik uns kontinuierlich etwas anderes verspricht. Die Welt nach Corona wird nicht mehr die gleiche sein. Der Begriff Social Distancing ist falsch, wir müssen räumliche Distanz halten, Solidarität ist jetzt mehr gefragt denn je.

Was müsste sich ändern?

Wir alle wünschen uns verständlicherweise, dass die Welt nach Corona eine bessere wird. Warum das so sein soll, habe ich trotz vieler Podcasts noch nicht verstanden. Eines ist aber sicher: Die Welt wird digitaler und globaler. Wenn ich mir auch was wünschen darf, dann dass wir das soziale Miteinander wieder mehr zu schätzen wissen. Und wenn ich noch einen zweiten Wunsch frei habe, wünsche ich mir, dass die Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraum wieder ein Allgemeingut wird – ganz im Sinne von »Maßstab Mensch«.

Caspar Schmitz-Morkramer
Dipl.-Ing. Architekt
Gründer und Inhaber
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