DREI FRAGEN ZU CORONA AN …
THOMAS TRENKAMP

Wie ist die aktuelle Lage im Unternehmen?

Aufgrund der entstandenen Situation herausfordernd und anstrengend. Es müssen viele weitreichende Entscheidungen in einer sehr hohen Geschwindigkeit getroffen werden. Ich vergleiche das mal mit einem Gummiband: Dieses lag vor 14 Tagen noch ganz entspannt vor mir. Heute ist eben dieses Gummiband deutlich angespannt und vibriert spürbar. Unser Ehrgeiz ist, alle Entscheidungen so zu treffen, dass wir trotz der Geschwindigkeit eine softe Landung hinbekommen. Mein Gefühl zurzeit »es gelingt«. Warum? Weil ich einen großen Zusammenhalt verspüre. Beim gesamten Team von Carpet Concept wie bei unseren Partnern, Kunden und Lieferanten. Alle, so mein Eindruck, erkennen den Ernst der Lage und gehen aufeinander zu, bringen sich über das übliche Maß hinaus mit Ideen und Engagement ein. Eine wirklich schöne Erfahrung in nicht ganz einfachen Zeiten.

Zur Aussicht: Wir stellen uns auf eine längere Zeit von wie auch immer gearteten Beschränkungen ein, tun bei uns alles für eine funktionierende Infrastruktur, Produktion und Ansprechbarkeit. Wenn Sie so wollen, möchten wir so viel Normalität wie möglich erhalten. Wir funken über alle zurzeit relevanten Kanäle in der Hoffnung, Mitarbeiter, Kunden und Partner schon bald wieder face to face zu sehen.

Wie gehen Sie persönlich mit der Situation um (mit Blick auf die Arbeit, das Private, unsere Gesellschaft)?

Corona und die Folgen machen ja mit jedem von uns und allem was. Wie die meisten von uns organisiere ich mich zurzeit über mein Home-Office. Als einer, der eigentlich immer unterwegs ist und mehr in Hotelbetten als zu Hause schläft, eine durchaus besondere Erfahrung. Das war die ersten Tage gewöhnungsbedürftig. Aktuell bekomme ich das schon ganz gut hin.

Privat genieße ich tatsächlich eine besondere Art von Luxus – eine nie gekannte Regelmäßigkeit. Beginnend beim Familienfrühstück bis hin zum gemeinsamen Abendessen, begleitet von nachdenklichen aber auch fröhlichen Gesprächen, dem Teilen von Erlebnissen im Kreise der Familie. Das tut gut und entspannt.

Bei der Gesellschaft scheint anzukommen, dass es sich doch um mehr als nur einen Schnupfen handelt. Mit Blick auf die Verwerfungen der letzten Wochen wird die Krise mit ihren möglichen Folgen für jeden von uns auf die eine oder andere Weise deutlich spürbar. Klar wird, die Krise ist nur mit einer großen gemeinschaftlichen Anstrengung zu bewältigen. Mit gelebter Solidarität und gemeinsamem Handeln. Aber eben auch mit einer großen Portion Zuversicht und Optimismus. Krisen kann man bedauern oder gestärkt aus ihnen hervorgehen. Nach vorne blicken und die Möglichkeiten in der Krise suchen. Das ist unser Rezept. Wie heißt es so treffend: Den Kopf in den Sand zu stecken verbessert die Aussicht nicht.

Wie sehen Sie die Perspektiven – und was müsste sich aus Ihrer Perspektive ändern?

In jeder Krise liegt auch eine Chance. Die Gesellschaft wird sich verändern, idealerweise zu mehr Miteinander als Gegeneinander. Egal ob groß oder klein, alt oder jung. Mit den Erfahrungen der letzten Wochen glaube ich an ein Comeback von »Made in Germany«. Die eine Richtung – immer billiger –, bezahlen wir in der Krise teuer. Es bewahrheitet sich, wer billig kauft, kauft teuer. Entscheidend wird sein, wie hoch die Lernkurve ist und was nach Corona im Gedächtnis bleibt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir uns auf die Vielfalt, die Ideen und den Erfindergeist unserer Gesellschaft verlassen können. Die Zeit nach Corona wird anders. Wir gemeinsam haben es in der Hand, dass sie besser wird.

Thomas Trenkamp
Geschäftsführer carpetconcept
info@carpet-concept.de
www.carpet-concept.de