Teil 3
QUO VADIS CITY?
Impulse für die Zukunft unserer InnenStädte.
Unsere Cities stecken in der Krise. Viele InnenStädte leiden unter Leerstand, Ödnis und Langeweile, drohen im Verkehr zu ersticken. 72% der Bürger:innen wünschen sich eine Veränderung der InnenStädte (Quelle: GfK). Welche Ansprüche hat die Gesellschaft an eine lebenswerte InnenStadt und welche Alternativen gibt es zum Status quo?
Krise bedeutet immer auch Chance. Chance, unsere InnenStädte neu zu erfinden, wieder zu beleben, spannend zu gestalten, vielfältig zu nutzen.
Das KAP Forum möchte zum Jahresbeginn 2024 zum Weiterdenken der City anregen und fragt Stadtplaner, Architekten, Investoren, ImmobilienWirtschaft, Wissenschaftler, Unternehmer und engagierte Bürger:
1. Worin liegt der Niedergang unserer InnenStädte begründet?
2. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die City für die Städte und Bürger:innen? Brauchen wir die City noch als zentralen Ort in der Stadt – oder hat sie sich überlebt?
3. Wie sieht die InnenStadt von morgen aus? Wie können die InnenStädte revitalisiert werden und wieder an Bedeutung gewinnen. Welche InnenStädte können aus Ihrer Sicht beispielhaft für die notwendige Transformation stehen?
Dr. Marion Klemme
Leitung Referat „Stadtentwicklung“ am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn
Foto: © Dr. Marion Klemme
Worin liegt der Niedergang unserer InnenStädte begründet?
Wir erleben in erster Linie eine Krise der klassischen Einkaufsstraßen, da der Anteil des Handels abnimmt und vielerorts zu Leerstand führt. Daneben gibt es durchaus funktionsgemischte Bereiche in Innenstadtlagen, die weiterhin gut funktionieren.
Die zentralen Versorgungsbereiche lassen jedoch einen deutlichen Transformationsbedarf erkennen. Hier kommen viele Herausforderungen zusammen: Strukturwandel, verändertes Einkaufs- und Freizeitverhalten und die verschiedenen Krisen der jüngsten Zeit wie bspw. die Corona-Pandemie, erhöhte Energiekosten und Preissteigerungen – bei anhaltend hohen Mietpreisen. Diese sind für viele Akteure nicht bezahlbar und erschweren auch die Realisierung von Nachnutzungsideen für leerstehende Immobilien.
Daneben belasten zementierte städtebauliche und verkehrliche Zustände die Innenstädte. Die stetige Orientierung am Leitbild einer autogerechten Stadt hat dazu geführt, dass die Aufenthaltsqualität vielerorts defizitär ist. Lärm- und Feinstaubbelastungen sind in den Zentren besonders hoch und die Verteilung und Gestaltung des öffentlichen Raums entspricht oftmals nicht den Anforderungen an eine attraktive, grüne und klimagerechte Stadt. Das Erscheinungsbild der Fußgängerzonen ist häufig beliebig, nicht zuletzt durch austauschbare Filialen von Einzelhandels- und Dienstleistungsketten.
Innenstädte und Stadt(teil)zentren leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der lokalen Identität, in Großstädten ebenso wie in Klein- und Mittelstädten. Dazu tragen insbesondere Stadtbild prägende und Identität stiftende Bauwerke und Plätze bei und vor allem das eigentliche Leben: Echte Begegnungen, authentische Orte, Flair und Ambiente, Sehen und gesehen werden. Als Gegenstück zur digitalen Alltagswelt können Innenstädte wichtige analoge Antworten auf grundlegende Bedürfnisse des gesellschaftlichen Zusammenlebens bieten. Der Bedarf nach inklusiven, barrierefreien Aufenthalts- und Begegnungsorten sowie bespielbaren Stadträumen ist unbestritten.
Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die City für die Städte und Bürger:innen?
Wie sieht die InnenStadt von morgen aus?
Die Zukunft der Innenstadt ist multifunktional, resilient und kooperativ. Nutzungsmischung und hohe Aufenthaltsqualitäten machen die Attraktivität von Innenstädten aus. Dazu sind vielfältige Ideen und neue Impulse in die Innenstadt zu bringen. Der Handel ist nur ein Teil dieser Vielfalt – und profitiert wiederum von eben dieser. Zukünftig spielen vermehrt Erlebnis- und Kulturangebote, Dienstleistungen, Wohnen, Gewerbe und Handwerk sowie Einrichtungen für Bildung und Gesundheit eine Rolle. Ein besonderes Augenmerk ist auf konsumfreie Angebote zu richten, welche die Innenstadt für viele Menschen öffnen. Dritte Orte als Orte der Begegnung, des Austausches und der Kultur sind hierbei zentral. Für alle zugänglich und nutzbar, sozial inklusiv und größtenteils konsumfrei haben sie das Potenzial, Innenstädte zu bereichern.
Die Transformation der Innenstädte bedarf der Vernetzung und Mitwirkung öffentlicher und privater Akteure, die im Rahmen einer integrierten Entwicklung sämtliche Herausforderungen zusammen denken und ein lokalspezifisches Innenstadtprofil entwickeln. Eine besondere Rolle kommt den Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern zu, denn die Etablierung neuer Nutzungen hängt wesentlich davon ab, wie sich die Innenstadtmieten entwickeln und wer sich den Standort leisten kann.
Dr. Marion Klemme, Studium der Angewandten Geographie, VWL, Soziologie und Ethnologie an der Uni Trier, 2001-2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Planersocietät in Dortmund, 2003-2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promotion an der RWTH Aachen, 2011-2013 Juniorprofessorin an der WWU Münster, seit 2014 Leitung Referat „Stadtentwicklung“ am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn.
Die aktuellen Arbeitsschwerpunkte in der Forschung sind: Transformation von Innenstädten, urbane Zukunftsforschung, Governanceprozesse, Hitzevorsorge
Jens Kreiterling
Vorstand der Landmarken AG
Foto: © Carl Brunn
Thomas Binsfeld
Leitung Projektentwicklung Stadtbausteine, Mitglied der Geschäftsleitung und Partner der Landmarken AG, Aachen
Foto: © Andreas Kuchem
Unsere Innenstädte haben eine hohe Bedeutung – als Treffpunkte, wo Menschen zusammenkommen, und als Identifikationspunkte, befinden sich doch hier zumeist die meisten Orte von Bedeutung für die Identität einer Stadt: das Rathaus, die ältesten Kirchen, Denkmäler, Brunnen und Gaststätten. Als Standorte mit genau dieser Bedeutung müssen wir sie auch begreifen, um ihre Transformation und Wiederbelebung voranzutreiben.
Denn die Innenstädte sind in der Krise, und die hat Gründe: Entgegen der eigentlichen Kultur der europäischen Stadt haben wir unsere Innenstädte im 20. Jahrhundert, vor allem in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg, in eine monokulturelle Nutzung getrieben.
Funktionseinheiten wurden getrennt, ins Zentrum kam vor allem Handel. Um einfach und bequem konsumieren zu können, wurde aufs Auto gesetzt: breite Straßen, Parkplätze, wenig Aufenthaltsqualität. Markantester Ausdruck dieser Fehlentwicklung: großflächige Handelsimmobilien, deren fehlende Drittverwendungsfähigkeit heute die Krise der Innenstädte verschärft. Durch die Ansiedlung großer Handelsriesen und der immer gleichen Filialisten ist eine Uniformität entstanden, die wenig Raum für Sozialität, Kreativität und Erlebnisse durch Kunst und Kultur bot
Warum also begreifen wir den Rückzug genau dieser Anbieter, der von vielen beklagt wird, nicht als große Chance?
Wir müssen unsere Innenstädte wieder ganz neu denken, als nutzungsdurchmischte Erlebniswelten. In der Innenstadt von morgen werden klassische mit neuen Stadtbausteinen kombiniert. Die europäische Stadt 2.0 sozusagen. Für die allermeisten deutschen Städte gilt: Die Innenstadt bleibt wichtig für Geschichte, Identität und Lebensqualität. Sie soll neben ihrer Funktion als Handelsplatz als lebendiger Treffpunkt dienen und Teilhabe ermöglichen: mit sauberen, sicheren öffentlichen Bereichen und konsumfreien Zonen für jedermann.
Für Belebung sorgen neue Anziehungspunkte. Urbane Produktion, Wohnen, Bildung und Kultur gehören neben Handel und Gastronomie ebenso ins Zentrum wie konsumfreie Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität.
Dafür brauchen wir starke Allianzen. Noch hat nicht jeder die Situation begriffen: Innenstadt-Immobilien stehen immer noch mit hohen Werten in den Büchern, die Mieten sind hoch. Um neue Geschäftsmodelle zu realisieren, um standortspezifisch betriebene, kuratierte Konzepte umzusetzen, braucht es Kooperationen zwischen Kommunen, Eigentümern, Entwicklern und späteren Nutzern. Es braucht eine intrinsische Motivation der Akteure! Auch für die Städte selbst ist es an der Zeit, an sensiblen Standorten Verantwortung zu übernehmen und Schlüsselimmobilien wie zum Beispiel leerstehende Kaufhäuser zu erwerben, um sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Und Kooperation bedeutet auch Ko-Kreation: Wenn man um die beste Lösung ringt, muss man die Stadtgesellschafft beteiligen. Durch Partzipation schafft man Anziehungspunkte, die von den Menschen angenommen werden.
Beispielhaft für diese Transformation stehen Metropolen wie Paris oder Madrid, aber auch Mittelstädte wie Utrecht oder Ljubljana. Sie alle eint, dass die Transformation einhergeht mit neuen Mobilitätskonzepten, die dem Auto weniger Raum zugunsten von Flächen zum Flanieren und Verweilen geben. Aber auch Herne ist so ein Beispiel, wo eine engagierte Stadtverwaltung sich die Revitalisierung des Zentrums auf die Fahne geschrieben hat und wir als Projektentwickler mit der Umwandlung eines lange leerstehenden Kaufhauses zur vitalen Mixed-Use-Immobilie einen Beitrag zur Belebung leisten konnten.
Jens Kreiterling ist als Vorstand der Landmarken AG insbesondere für die Themen Projektentwicklung, Innovation, Nachhaltigkeit und Realisierung verantwortlich. Der gelernte Architekt und Ökonom hat das Unternehmen seit Ende 2006 mit Norbert Hermanns als Gründer aufgebaut und verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Immobilienwirtschaft. Lebendige und sinnstiftende Projekte zu entwickeln, die Städte nachhaltig besser und lebenswerter machen, sind seine Motivation und Leidenschaft. Als ExCom-Mitglied im ULI engagiert er sich intensiv für das Thema ESG, im ICG gestaltet er aktiv das Thema Social Impact Investment mit.
Thomas Binsfeld ist Mitglied der Geschäftsleitung und seit 2007 bei der Landmarken AG. Von Beginn an hat er große Handels-Projekte begleitet und ist seit vielen Jahren eine wichtige Säule im Management der Landmarken AG. Aktuell konzipiert der Bauingenieur (FH) vor allem Revitalisierungen und die Nachnutzung von Handelsimmobilien. Sein Antrieb ist daran mitzuarbeiten, dass unsere Innenstädte attraktiv und lebenswert bleiben.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher
Architektin + Stadtplanerin, BDA, DASL, DWB, Lehrstuhl- und Institutsleitung, RWTH Aachen, Fakultät für Architektur, Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen
Foto: © Michel Kitenge
Wir haben unsere Innenstädte über Jahre hinweg monofunktional überformt. Der Einzelhandel hat dabei dominiert und andere Nutzungen verdrängt, so dass wir zurecht heute fragen können: Handel und Stadt – eine Hassliebe?
Die Entwicklung im Handel war in den vergangenen Jahren von zwei divergierenden Tendenzen geprägt: Einerseits beanspruchten Einkaufszentren und große Einzelgeschäfte immer mehr innerstädtische Flächen, andererseits machte der virtuelle Handel im Internet lokale Geschäfte überflüssig bzw. veränderte ihre Funktionen. Die Corona-Pandemie hat als Katalysator gewirkt und den Niedergang des Einzelhandels in den Innenstädten befördert, aber die Ursachen hierfür sind durch die einseitige Prioritätensetzung in der Stadtplanung und durch die Digitalisierung seit langem gelegt worden. Der Zustand, in dem sich jetzt viele Innenstädte befinden – zwischen Verödung und Neu“Erfindung“ – war also längst absehbar.
Dass unsere Städte lebendige Zentren brauchen, ist zumindest aus städtebaulicher Sicht unumstritten. Städte können sich keine schwache Innenstadt leisten. Nach dem schwächelnden Einzelhandel stellt sich mehr denn je die Frage, wie diese wünschenswerte Lebendigkeit erzeugt werden kann. Wenn also die Leitnutzung des Einzelhandels wegzubrechen droht, dann müssen die Menschen durch andere Nutzungen angezogen werden.
Selbst wenn wir von „der“ Innenstadt oder „der“ City sprechen, dann ist diese kein homogenes Ganzes, sondern setzt sich aus spezifischen Einheiten zusammen, mit jeweils eigenen Eigenarten, Rahmenbedingungen und Potenzialen.
Die Innenstadt der Quartiere wird auch in Zukunft eine Rolle spielen für die jeweiligen Städte und ihre Bürger:innen, aber die Funktionen und Nutzungen werden sich ändern müssen. Auch wenn der Anlass für den Innenstadtbesuch bei den älteren Menschen immer noch der Einkaufbummel sein mag, so erwarten jüngere Menschen mehr Entertainment, Freizeitangebote und konsumfreie Aufenthaltsqualitäten. Klassische Nutzungen wie Einkaufen und Gastronomie reichen heute nicht mehr aus, sondern wir müssen neue Anlässe und Angebote schaffen, welche die unterschiedlichen Innenstadtquartiere neu aufmischen. Das können in dem einen Quartier stärkere die kulturellen oder Bildungsnutzungen sein, an anderer Stelle eher das Wohnen oder urbane Produktion, die zunehmend wohnverträglicher wird.
Wohnraum ist in nahezu allen Städten Mangelware. Aber gerade das Wohnen in Verbindung mit der sozialen Infrastruktur setzt in den innerstädtischen Lagen voraus, dass es ein Wohnumfeld gibt, das Wohnqualität mit grünen Innenhöfen u.a. gewährleistet.
Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die City für die Städte und Bürger:innen? Brauchen wir die City noch als zentralen Ort in der Stadt – oder hat sie sich überlebt?
Wie sieht die InnenStadt von morgen aus? Wie können die InnenStädte revitalisiert werden und wieder an Bedeutung gewinnen?
Wir müssen Abschied nehmen von der Innenstadt, wie wir sie kannten. Jedoch gibt es kein Patentrezepte dafür, wie eine Revitalisierung gelingen kann. Aber eines scheint mir sicher: Wir müssen neue Wege beschreiten, die mit dem Blick auf die Klein-, Mittel- und Großstadt divergieren und auch ein Stückweit maßgeschneidert sein müssen.
Kluge Strategien einer Nutzungsmischung und eines Monitorings im Hinblick auf präventive Leerstandsvermeidung in Verbindung mit den befürchteten Dominoeffekten des Leerstandes haben in vielen Städten unter Beweis gestellt, wie wichtig stadtindividuelle und integrierte Konzepte sind.
Mittlerweile zeigen einige Umnutzungsprojekte von leerstehenden „Riesen“ in der Innenstadt, wie aus großen Waren- und Einkaufszentren durch Mix-Used-Konzepte neue „Attraktoren“ entstehen können – von Hamburg bis Frankfurt am Main, von Berlin bis Hanau. In denjenigen Städten, die ihre Transformation bisher erfolgreich angegangen sind, haben Politiker mutige Entscheidungen getroffen und im Schulterschluss mit der Verwaltung, den Expert:innen und den Bürger:innen agiert. Diese Allianz der Akteure scheint eine Voraussetzung für eine attraktive Innenstadt von morgen zu sein – wie auch immer die individuelle Identität aussehen mag.
Prof. Christa Reicher ist seit Oktober 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen, Direktorin des Instituts für Städtebau und Europäische Urbanistik an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen University. Seit 2023 hat sie den UNESCO Chair „Cultural Heritage and Urbanism“ inne.
Sie ist Mitglied des IBA-Expertenrates des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie Co-Vorsitzende der Kommission Nachhaltiges Bauen (KNBau) des Umweltbundesamtes.
1993 gründete sie das Planungsbüro RHA REICHER HAASE ASSOZIIERTE mit Sitz in Aachen und Dortmund, das international tätig ist.
Patrizia Bollwein
Team Lead Project Development
Dr. Alexander Gutzmer
Leitung Abteilung Research & Communication, Starnberg
Foto links: © Ehret+Klein GmbH
Zuhören und Hinschauen – für eine neue Vitalität in der Stadt
Die Krise unserer Innenstädte lässt sich nicht mehr leugnen. Die Zunahme des Online-Shoppings schwächt traditionelle Einzelhändler. Verkehrsprobleme und Parkplatzmangel bringen immer mehr Menschen dazu, die Innenstädte meiden. Leerstehende Gebäude und vernachlässigte öffentliche Räume tragen zusätzlich zum negativen Erscheinungsbild bei. Darüber hinaus erzeugt der Klimawandel immer mehr Hitzeinseln, und fehlende Grünflächen machen das Ganze auch nicht besser.
Aber: In der Krise liegt auch hier wieder eine Chance. Zunächst einmal wächst schlicht das Verständnis dafür, dass wir vitale Innenstädte brauchen. Alle Stakeholder verstehen, dass gerade das Stadtzentrum oft der Ort ist, an dem Kultur sich manifestiert, an dem Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen und Festivals stattfinden. Das Zentrum bietet den Bürgern die Möglichkeit, Kunst, Musik und Kultur hautnah zu erleben.
Außerdem sind unsere Zentren Identitätsstifter. Hier finden wir die wichtigen historischen Gebäude, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten. Spatial Representation, wie das Henri Levebvre nannte. Vereinfacht formuliert: Wir fahren „nach Downtown“, um zu sehen und zu erfahren, wer wir selber als Stadtgesellschaft „sind“.
Und dann gibt es natürlich noch ganz praktische Vorzüge. Viele Unternehmen haben ihren Sitz im Stadtzentrum. Außerdem sind Zentren Verkehrsknotenpunkte (was freilich auch zu Problemen führt). Und schließlich finden wir hier die vielfältigsten Angebote an Gastronomie, Cafés und, trotz Retail-Krise, Einkaufsmöglichkeiten.
Zeit also für eine Innenstadt-Offensive. Für uns bei ehret+klein beginnt diese mit genauem Hinschauen. Jede Entwicklung beginnt mit Forschung. Auch deshalb haben wir kürzlich mit der Bundesstiftung Baukultur und anderen Partnern eine Studie zur Erdgeschosszone durchgeführt. Darin entwickeln wir Ideen, wie das Erdgeschoss wieder zum kulturellen Zentrum werden kann, das eine Scharnierfunktion zwischen innen und außen schafft und so ein schlüssiges urbanes Gesamterlebnis erzeugt.
Klar ist: Die Innenstadt von morgen muss nachhaltiger sein. Viele Grünflächen mit Aufenthaltsqualität und eine flexible Mobilität (am besten autofrei) gehören dazu. Ein Beispiel liefern die „Superblocks“ in Barcelona – nachzulesen ist deren Erfolgsmodell in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins Urban Matters, www.urban-matters.de.
Die Stadt von morgen muss aber auch mehr Lebensqualität bieten. Sie ist nicht nur ein Ort zum Shoppen oder zum Arbeiten, sondern auch zum Verweilen. Öffentliche Räume steigern unsere Zufriedenheit und senken das gesellschaftliche Aggressionslevel, weil sie den Menschen die Chance zu zwanglosen Interaktionen verschaffen. Wie das geht, zeigen Beispiele etwa aus Madrid oder Kopenhagen.
Wir müssen unsere Städte zukunftsfähig machen. Smarte Technologie kann hier helfen – wenn sie sich an die Bedürfnisse ihrer Bewohner und Besucher anpasst. Aber auch niederschwellige Nachbarschaftsprojekte sind wichtig, gemeinsame Gärten, ebenso wie soziokulturelle Veranstaltungen.
Und all das geht auch in Köln. Wir planen aktuell an zwei zentralen Standorten in der Hohe Straße mit den Architekturbüros Caspar und Henning Larsen dynamische Kombinationen aus Arbeitsplätzen, Einzelhandel, Gastronomie, Freizeitangeboten und öffentlich zugänglichen Räumen. So verknüpfen wir verschiedene Funktionen miteinander und schaffen damit einen Mehrwert für das städtische Leben – und zwar auf Basis des Zuhörens und Hinschauens.
Fazit: Natürlich hat die Innenstadt eine Zukunft. Aber wir alle müssen uns für diese verantwortlich fühlen. Gelingt das, so bleibt das Modell der europäischen Stadt eine wertvolle Richtschnur für Entwickler, Investoren und Politiker.
Prof. Amandus Samsøe Sattler
Architekt BDA,
Präsident DGNB e.V.
Foto links: © Reto Klar
RePark – Transformation als Ressource der Stadt
Verkehrsbauwerke für den ruhenden Verkehr in unseren Innenstädten werden nicht überall ausgelastet. Analysiert man die Gebäude auf ihre Transformationsfähigkeit, kann man überraschende Potentiale für eine Revitalisierung der Innenstadt entdecken.
Globalisierung, Digitalisierung, Verkehrswende und Verlust an Religiosität sind die Auslöser, die unsere Innenstädte verändern und städtische Funktionen und bestimmte Gebäudetypen leer fallen oder verschwinden lassen. Betroffen sind Gebäude und Flächen in den Kategorien Industrie, Handel, Arbeit, Mobilität, Kultur und Religion. Immobilienwirtschaftliche Strategien verstärken noch die Prozesse, die zur Entleerung der Innenstädte beitragen. Diese Entwicklung schafft große Flächenpotentiale für die Innenentwicklung der Städte, hat aber auch negative Auswirkungen auf das urbane Leben. Räumt man die leergefallenen Gebäude ab, verliert die Stadt an ihrer Identität und an der individuellen Ausformung dieser Bautypologien, die eigentlich die Stadt ausmachen.
Eine andere Sichtweise auf die gefährdeten Häuser, die nicht nur die finanziellen Aspekte einer Sanierung betrachtet, kann jedoch Qualitäten des Bestandes aufzeigen, die eine Möglichkeit der Weiternutzung und damit auch unabhängig von Handel und Konsum, eine Belebung der Stadt bedeuten.
Zentral gelegene Parkhäuser gehören seit noch nicht allzu langer Zeit zu den ungenutzten Brachen einer Innenstadt. In vielen deutschen Großstädten erlebt man den Leerstand oder gar den Abbruch von Parkhäusern, auch in Verbindung mit nicht mehr genutzten Handelsbauten. In einer Zeit, in der sich brennende Themen wie Wohnungsmangel, hohe Neubaumieten, Ressourcenschonung und Klimaschutz überschneiden, sind Parkhäuser eine willkommene robuste Struktur, die unterschiedliche Nutzungen zulässt. Meist passen die Geschoßhöhen. Wenn man Abstriche z.B. an den Schallschutz macht, kann man direkt Wohnungsbau mit räumlichen und sozialen Qualitäten in der Betonskelettstruktur unterbringen. Die Erdgeschoße eignen sich für öffentliche oder halböffentliche Nutzungen und die Dächer für Gemeinschaftsräume, Dachbegrünung und Photovoltaik.
Stadtentwicklung bedeutet ja nicht unbedingt die Planung von Neubauten oder ganzen Stadtvierteln, genauso wie der Wohnungsmangel auch nicht mit bauen, bauen, bauen gelöst werden soll. Wir können die Systemhaus-Ghettos bereits am Horizont erahnen. Leerstand, Flächenverteilung und Umnutzung bringen Impulse in die Stadt, die auch Visionen für Solidarität und Kommunalisierung beinhalten können und eine weitere Verdrängung von Bewohnern eingrenzen. Identität und Heimat entsteht an einem Ort, der bereits eine Identität hat und nicht im Neubauareal.
Manche stören sich an der Ästhetik der Parkhäuser. Sie ist ausschließlich funktional und ihre grobe Struktur und Körnigkeit gliedern sich schlecht in das gewachsene Stadtbild ein. Die Stadt jedoch verträgt Brüche, die Differenz macht sie sogar lebenswert. Eine neue Nutzung im Bestand verfeinert die Gestaltung und bringt sie in einen menschlichen Maßstab. Wenn wir die Zukunft in der zirkulären Produktivität, der Weiternutzung und Wiederverwendung von Gebäuden sehen, werden sich auch unsere gewohnten Sehbilder ändern. Die Ästhetik des zirkulären Bauens stellt an unseren Blick auf die gebaute Umwelt neue Anforderungen. Die Wiederverwendung der Bestandsgebäude führt zu einem neuen Narrativ des Nachhaltigen, das wir erst noch kennenlernen wollen.
Berlin, der 17. März 2024, Prof. Amandus Samsøe Sattler
Prof. Amandus Samsøe Sattler, Architekt BDA,
ensømble Studio Architektur Berlin, Professur IU Internationale Hochschule, Präsident DGNB e.V., Gründer Allmann Sattler Wappner Architekten, Diplom TUM München, Mitglied im Vorstand Förderverein Bundesstiftung Baukultur, Werkbund, Gestaltungsbeirat der Stadt Friedrichshafen und Landeshauptstadt Mainz, Gesamtvorstand
DG-Kunstraum, Vorsitzender Vorstand Freunde Architekturmuseum TUM
Semaine Internationale, École Nationale Supérieure d’Architecture Nancy, Frankreich 2007, Lehrauftrag Akademie d. Bildenden Künste München 2005-15, Vertr. Professur Fakultät Architektur, TH Köln 2009-13, Lehrauftrag Hochschule Augsburg 2021-23
Tätigkeit als Fachpreisrichter, zahlreiche Publikationen u. Vorträge
Matthias Rottmann
Partner, Stadtplaner, Architect De Zwarte Hond
Foto: © German Vilafane
Die Zukunft der Vergangenheit vorziehen
Warum fällt es so schwer, die Krise der Innenstadt als große Chance zu begreifen und diese zu ergreifen?
Warum klammern wir uns in der Diskussion, wie wir in Zukunft in unseren Städten leben möchten, noch so oft an den Status Quo, den wir mit allen Mitteln versuchen fortzuführen? Warum nehmen wir die Schließungen der letzten großen Warenhäuser als Bedrohung für unsere Innenstädte und nicht als große Chance war? Liegt es an der Qualität der möglichen Zukunftsbilder? Ich denke nicht. Es liegt vielmehr an einem unkritischen Blick auf „das Hier, das Heute und das Gestern“!
Um einen Diskurs über die Zukunft der Innenstadt führen zu können, der in der Lage ist, zukunftsfähige Strategien und Antworten zu liefern, muss dieser bei einer kritischen Betrachtung der letzten 70 Jahre Innenstadtentwicklung beginnen. Kern der Auseinandersetzung sollte der Begriff der funktionierenden Innenstadt sein. Funktionierend steht hier in der Retrospektive als Synonym für eine auf Konsum, Ertragsmaximierung und Autoverkehr ausgerichtete Innenstadt.
Wenn es gelänge, dieses immer noch in unseren Köpfen positiv besetzte Bild der Innenstadt zu dechiffrieren, würde erkennbar, welche Chance im Niedergang des auf Massenware ausgelegten Einzelhandels in den Innenstädten liegt.
Stattdessen übernehmen wir, die Planenden, die Presse und Politik nur zu gerne die These unsere Innenstädte würden im Zuge des Onlinehandels veröden. Wir übersehen dabei in einem großen Akt der kollektiven Dissoziation, dass die Kaufhäuser und Shopping Malls bereits selbst eine tiefgreifende Verödung unserer Städte nach sich zogen. Denn diese Innenstädte sind beim näheren und ehrlichen Hinschauen weder lebenswert oder schön noch nachhaltig. Um es weiter zu zuspitzen, letztlich wurde hier Wirtschaftswachstum durch den massenhaften Kauf von Waren zelebriert, die häufig in ihren Produktionsländern unter höchst zweifelhaften Bedingungen für Mensch und Umwelt hergestellt wurden und weiterhin werden. Eigentlich nichts, um stolz zu sein oder etwas, das unbedingt bewahrt werden sollte.
Der zunehmende Onlinehandel führt sicher zu dramatischen und nicht weniger katastrophalen Veränderungen an anderen Orten – aber für die Innenstädte und damit für die Städte als Ganzes kann er ein Segen sein. Denn er bietet die Chance, die Frage nach der Funktion der Innenstädte neu zu stellen.
Die Innenstadt ist der zentralste, der infrastrukturell leistungsfähigste der kulturhistorisch wichtigste und nicht zuletzt der dichteste Ort der Stadt. Wir sollten ihn deshalb so umgestalten, dass er der Zufriedenheit, der Gesundheit und der Zukunftsfähigkeit der Stadt und ihrer Bürger*innen am meisten dient. Hierfür sind zwei Entwicklungen unabdingbar.
Ersten muss der öffentliche Raum neu geordnet und aufgeteilt werden – das heißt, eine großflächige Umwidmung des Raumes zugunsten von Fußgängern, Radfahrern und Grün.
Zweitens müssen die Kommunen wieder zu einem wichtigen Akteur auf den Immobilienmärkten der Stadt werden.
Die aktuelle Immobilienkrise bringt die öffentliche Hand in eine Position, die es ihr erlaubt einfach Zugriff auf größere und zusammenhängende Immobilien oder entsprechende Portfolios in der Innenstadt zu erlangen. Wenn es gelingt, durch kluge und besonnene politische Entscheidungen die Kommunen so wieder zu einem aktiven Gestalter und langfristigen Bestandshalter in der Innenstadt zu machen, haben eröffnet sich die Chance die Innenstadt zukünftig im Sinne aller Bürger*innen zu entwickeln und zu programmieren.
Der Umbau selbst ist stadtbezogene Maßarbeit. Die Kernfrage, wie die neuen Assets im Sinne der Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Stadt optimal eingesetzt werden können, wird aber in vielen Städten zu ähnlichen Antworten führen: Zum einen Bildung, Lehre und insbesondere Forschung als Kernaufgabe der Zukunftssicherung wieder in der Innenstadt zu etablieren, denn sie profitieren in besonderem Maße von Urbanität. und zum anderen qualitativ hochwertige nutzungsgemischte Wohnmilieus zu entwickeln. Denn die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Wohnangeboten ist im Wettbewerb der Städte ein zunehmend entscheidender Faktor.
Wenn wir unsere gemeinsame Verantwortung für die Vergangenheit erkennen, ist es ein Leichtes die Innenstadt der Zukunft ebenso gemeinsam zu gestalten.
Matthias Rottmann leitet als Partner | Geschäftsführer das Kölner Büro von De Zwarte Hond. Bevor er 2010 das deutsche Büro eröffnete, arbeitete er als Architekt/Stadtplaner bei De Zwarte Hond in Rotterdam.
Rottmanns Expertise liegt in großen (Infrastruktur-)Projekten und städtebaulichen Transformationsaufgaben. Matthias beteiligt sich aktiv an der Architekturdebatte, tritt als Experte in Jurys auf, publiziert und ist als Gastdozent und Kritiker an verschiedenen Architekturausbildungsstätten tätig.
Bernd Fels
geschäftsführender Mitgesellschafter if5 anders arbeiten, if5 design und Mitinitiator von spaces4future
Foto: © Andreas Rudolph
Mal angenommen …
Anfang 2020, kurz vor Corona gründeten wir den losen Think Tank #spaces4future. Über die letzten 4 Jahre haben wir mit Expert:innen mehr als 50 Ideen unter #malangenommen für #newregion entwickelt, ohne jemals gefragt worden zu sein. #newregion klingt nach einer nachhaltigen Vorzeigeregion am Reißbrett, wie z. B. „Wovencity“ oder „The Line“. Aber nein, wir haben uns für eine bestehende Region mitten in Deutschland / Europa entschieden: Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter. Keine der großen Metropolregionen in Deutschland, nicht wirklich bekannt, außer VW in Wolfsburg. Aber dennoch eine der größten Forschungsregionen Europas. Das Zentrum der Region bildet Braunschweig und hier insbesondere die Innenstadt – wie überall. Aus der Innenstadt heraus, macht es auch Sinn, die ganze Region neu zu denken: #newregion. Weg von der funktionalen Stadt zur 5-15 Minuten Stadt / Region, in der Neue Arbeits-, Lern- und Lebenswelten holistisch unter dem konsequenten Motto „planet centric design“ vorweggedacht werden. #thinkbig war der Start, in dem wir mit Expert:innen unabhängig von Eigentumsrechten, Planungsrecht & Co. vorzugsweise mit dem, was schon da ist (Bestand vor Neubau), Zukunft einfach mal vorweggedacht. Der Prozess: Expert:innen zusammenbringen, mittels Google-Earth über die Region scannen, diskutieren, verwerfen, modifizieren und Skizzen erstellen, war verkürzt das Vorgehen. Diese Ideen sind nun in einem frei zugänglichen Dokument via Paperturn mit Text, Ton und Videos für alle zugänglich (Link unten). Selbstverständlich ist nicht alles richtig, selbstverständlich haben wir nicht in der Tiefe geprüft und hätten es in Teilen auch (noch) nicht gekonnt, selbstverständlich sind manche Dinge zu weit gesprungen, aber selbstver-ständlich ist auch, dass die in der Vergangenheit ausgerufene #Deutschlandgeschwindigkeit nicht zündet.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir können nicht auf Politik und Verwaltung warten, werden es aber dennoch gemeinsam angehen müssen. Hier wollen wir mit #spaces4future für #newregion einen Beitrag leisten, der als Modell für Deutschland und Europa dienen kann. Wir entwickeln mittels Expertokratie Realutopien und hoffen, so schneller ins Handeln zu kommen, also zunächst keine Graswurzelbewegung, Beteiligung mit allen und Endlosdiskussionen. Danach beteiligen wir oder andere Institutionen in unserem Wunschdenken die ganze Stadtgesellschaft real-digital mit ein, denn ohne Mitnahme wird es nicht funktionieren.
Wie und wo könnte das passieren? In einem #UrbanPioneersClub (UPC), der idealerweise in einem der drei leerstehenden Warenhäuser der Innenstadt integriert ist. Ideen und Entwürfe liegen vor. Viele Experten aus Nah und Fern haben die Idee bereits vor vier Jahren als „Leuchtturmprojekt“ bewertet. Jetzt wird es endlich Zeit …
Wir benötigen Realutopien und neue Kräfte, um ins Handeln zu kommen.
Wir nennen die Warenhäuser von gestern #WorkLifeCommunityHubs (WLCH). Das Leben in Ihnen: „bunt“. Real-Digitale-Flächen mit lokalen 24/7 Markt- und Handelsplätzen im EG. Mit Serviceeinheiten, die 24/7 Multifunktionsflächen real-digital kuratieren und managen. Die Multifunktionsflächen sind morgens eher eine Arbeitswelt (oder fürs Selbstudium -> Lern-welt), ab mittags / nachmittags eine Lernwelt und zum Abend sowie vorzugsweise am Wochenende eine Eventfläche. Ziel ist ein hoher Durchlauf in den Multifunktionsflächen, damit die Innenstadt, das Objekt, die Markt- und Handelsplätze, die ergänzenden Gastronomieflächen belebt und frequentiert werden. Also keine Jahresmitgliedschaften, sondern eher Stundentickets. So besteht auch die Möglichkeit die Flächen tagesweise als Konferenzcenter für Tagungen, Messen etc. zu nutzen. Die Jahresmitgliedschaft gibt es im gesondert ausgewiesenen CoworkingSpace, in dem das Thema Stadt-/ Energie- / Mobilitätsentwicklung „Trumph“ ist. In Braunschweig könnten es Flächen für die heimischen Forschungsinstitutionen sein, ergänzt um VW, Siemens, Alstom & Co, die allesamt vor Ort sind.
Die Smart-City Abteilung der Stadt oder andere ergänzende, wichtige Akteur:innen sind immer wieder zu Gast. Jede Firma hat Ihren Rückzugsbereich, aber dennoch werden Wissen und Ausstattung, wie bswp. die Drohne auf dem Dach und Daten, das Herzblut einer Smartcity, geteilt. Hier wird Stadtentwicklung neu gedacht. Im integrierten oder angrenzenden #UPC werden die Ideen mit Verwaltung, Investoren, Nutzenden gemeinsam an einem real-digitalen Stadtmodell von Kubitur mit der Apple Vision Pro gesichtet und mittels KI bewertet. Ist der richtige Reifegrad einer Projektierung gegeben, so werden die Ideen der Stadtgesellschaft vorgestellt und die Meinungen hierzu ausgewertet und die Ideen (vermutlich) angepasst.
Wie eine App-Entwicklung. Ziel: objektivierte, datengetriebene und verständliche, „sehbare“ Lösungen am real-digitalen Stadtmodell schaffen Raum für gute und schnelle Entscheid-ungen. Wenn dann das Objekt noch weitere Dienste, wie Mobilitäts- und Logistikservices und ggf. Servicewohnungen für Jung und / oder Alt beherbergt, dann ist Leben in der Bude / der City.
Wir nennen unsere Idee eines #WLCH’s, welches in jede Innenstadt gehört: #Hort10. #WLCH’s haben das Zeug dazu, ein neuer real Begegnungsort mit Erlebnis-, Aufenthalts- und echter Kommunikationsqualität (keine Fake), in immer virtueller werden Zeiten zu werden, der Stadt- und Regionsentwicklung in der Gemeinschaft vorantreibt. Wir benötigen den Mut, derartige Projekt auch insbesondere unter dem Blickwinkel der positiven externen Effekte (volkswirtschaftliche, gesamtgesellschaftliche Sichtweise) zu sehen und benötigen in Zeiten von ESG ein Zusammenspiel von privaten und öffentlichen Kräften. Sie wollen mehr zu #spaces4future und #newregion erfahren? Dann laden wir Sie ein, sich bei Builtworld oder Paperturn die Ideen anzuschauen. Frohes Schaffen!
Bernd Fels, Dipl.-Volkskwirt, Master of Corporate Real Estate Management, Fachwirt Facility Management, Mitgründer und Geschäftsführer if anders arbeiten; Beratungs- und Planungsunternehmen für Neue Arbeitswelten, Gründer der Initiative spaces4future, Mitautor „Transformation der Immobilienwirtschaft“, Springer Gabler, 2022