Teil 2

QUO VADIS CITY?
Impulse für die Zukunft unserer InnenStädte.

Unsere Cities stecken in der Krise. Viele InnenStädte leiden unter Leerstand, Ödnis und Langeweile, drohen im Verkehr zu ersticken. 72% der Bürger:innen wünschen sich eine Veränderung der InnenStädte (Quelle: GfK). Welche Ansprüche hat die Gesellschaft an eine lebenswerte InnenStadt und welche Alternativen gibt es zum Status quo?

Krise bedeutet immer auch Chance. Chance, unsere InnenStädte neu zu erfinden, wieder zu beleben, spannend zu gestalten, vielfältig zu nutzen.

Das KAP Forum möchte zum Jahresbeginn 2024 zum Weiterdenken der City anregen und fragt Stadtplaner, Architekten, Investoren, ImmobilienWirtschaft, Wissenschaftler, Unternehmer und engagierte Bürger:

1. Worin liegt der Niedergang unserer InnenStädte begründet?

2. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die City für die Städte und Bürger:innen? Brauchen wir die City noch als zentralen Ort in der Stadt – oder hat sie sich überlebt?

3. Wie sieht die InnenStadt von morgen aus? Wie können die InnenStädte revitalisiert werden und wieder an Bedeutung gewinnen. Welche InnenStädte können aus Ihrer Sicht beispielhaft für die notwendige Transformation stehen?

Dr. Kevin Meyer
Mitglied der Unternehmensleitung, James Cloppenburg Real Estate Holding B.V. & Co. KG, Düsseldorf/Frankfurt am Main
Foto: © Wolfgang Stahr

Worin liegt der Niedergang unserer Innenstädte begründet?

Die deutschen Innenstädte erleben gegenwärtig einen tiefgreifenden Strukturwandel, der die etablierten Strukturen – insbesondere die bislang vorherrschende Ausrichtung auf den Einzelhandel – infrage stellt. Dieser Wandel wird maßgeblich durch die beschleunigten gesellschaftlichen, technologischen und ökologischen Veränderungen vorangetrieben. Viele Städte, Gewerbetreibende und Eigentümer haben nicht rechtzeitig auf diese Disruption reagiert. Die Folgen sind einbrechende Umsätze, steigende Leerstände und fallende Mietpreise sowohl für den Einzelhandel als auch für die Eigentümer. Gleichzeitig verschlechtert sich das Erscheinungsbild unserer Stadtzentren deutlich. Dieser Abwärtstrend hat sich im Zuge der Covid-19-Pandemie rasant beschleunigt. Die Innenstädte schaffen es derzeit nicht mehr, als Zentrum des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu wirken.

Innenstädte sind die Seismografen der gesellschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Städten. Sie sind für viele Bürger:innen ein Ort, der in vielen Lebensbereichen eine zentrale Rolle einnimmt. Hier treffen alle gesellschaftlichen Schichten unmittelbar aufeinander. In einer funktionierenden Gesellschaft bildet die Innenstadt das Zentrum des sozialen Miteinanders und schafft eine gemeinsame Identität.

Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die City für die Städte und Bürger:innen?

Brauchen wir die City noch als zentralen Ort in der Stadt – oder hat sie sich überlebt?

Die Innenstadt ist das Bindeglied zwischen den Bewohnern der Städte. Sie hat das Potenzial, mit passenden Angeboten die unterschiedlichsten Menschen an einem zentralen Ort innerhalb der Stadt zu versammeln und damit einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen. Kein anderer Ort innerhalb der Stadt hat diesbezüglich ein vergleichbares Potenzial. Die Innenstadt hat sich nicht überlebt, sie muss allerdings immer wieder den aktuellen und zukünftigen Anforderungen angepasst und entsprechend kuratiert werden.

Es ist wichtig klarzustellen, dass die Innenstadt von morgen nicht von selbst entsteht – zumindest nicht eine, die von der Mehrheit der Bürger:innen als erstrebenswert erachtet wird. Wenn Eigentümer und Städte nicht partnerschaftlich neue Konzepte für die stadtprägenden Liegenschaften innerhalb der Innenstadt entwickeln, wird sich die derzeitige negative Entwicklung weiter ausbreiten. Es wird zu weiterem Leerstand bzw. zur flächendeckenden Ansiedlung von niedrigpreisigen Warenangeboten kommen. Die Innenstadt wird weiter an Qualität bezüglich Arbeiten, Wohnen und Freizeit verlieren. Eigentümer werden nicht mehr in der Lage bzw. bereit sein, bei weiter fortschreitender Verschlechterung des Erscheinungsbildes und des Images die finanziellen Mittel für die erforderliche Transformation des Immobilienbestandes in der Innenstadt bereitzustellen. Wenn es aber zeitnah gelingt, Konzepte zu entwickeln, die die Interessen der öffentlichen Hand, der Bürger:innen sowie der Immobilieneigentümer vereinen, dann wird die Innenstadt von morgen durch vielfältige Nutzungsarten geprägt sein und dementsprechend für viele Menschen wieder attraktiv werden. Das Ziel muss sein, dass möglichst viele Bürger:innen die Innenstadt als einen natürlichen Lebensraum wahrnehmen, der einen festen Bestandteil des alltäglichen Lebens darstellt.

Wie sieht die Innenstadt von morgen aus?

Wie können die Innenstädte revitalisiert werden und wieder an Bedeutung gewinnen?

Bis heute gibt es weltweit keine empirisch gesicherten Erkenntnisse über den Einfluss der verschiedenen Nutzungsarten innerhalb der Städte auf das Verhalten der Menschen. Daher ist die Basis für die Veränderung bzw. Verbesserung der Situation in den Innenstädten ein grundlegendes Verständnis über die Wirkungsbeziehungen innerhalb unserer Städte. Denn nur mit einem Nutzungsmix, der die Bedürfnisse der Menschen befriedigt, ist es möglich, die Innenstädte wieder zu einem Anziehungsort für viele Menschen zu machen. Neben einem entsprechenden Kuratieren der Nutzung der Innenstadt, sind aber auch eine deutliche Verbesserung grundlegender Hygienefaktoren wie Sicherheit, Sauberkeit und Erreichbarkeit die Grundvoraussetzungen, für die erfolgreiche Transformation unserer Innenstädte.

Ein Transformationsbedarf besteht grundsätzlich eigentlich in jeder deutschen Innenstadt. Die Innenstädte sind per se aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen gezwungen, sich weiterzuentwickeln. Selbstverständlich gibt es Städte, bei denen das Erfordernis für einen zeitnahen Beginn von wesentlichen strukturellen Veränderungen größer ist. Hier sind von den Großstädten insbesondere Frankfurt und Köln zu nennen. Beide Städte haben ihre Innenstädte in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark auf den großflächigen Einzelhandel ausgerichtet und entsprechende Monostrukturen geschaffen, die jetzt den veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr entsprechen und nur mit massivem Aufwand an die sich verändernden Bedürfnisse angepasst werden können. Glücklicherweise verfügen diese beiden Städte über ein enormes wirtschaftliches Potenzial und haben daher gute Voraussetzungen, mit einer partnerschaftlichen Kooperation von Verwaltung, Politik und Immobilieneigentümern, durch die Entwicklung bedarfsgerechter Nutzungskonzepte ihren Innenstädten die erforderlichen Impulse für eine positive und nachhaltige Transformation zu geben.

Welche Innenstädte können aus Ihrer Sicht beispielhaft für die notwendige Transformation stehen?

Dr. Kevin Meyer
James Cloppenburg Real Estate Holding B.V. & Co. KG, Düsseldorf/Frankfurt a.M., 03/22 – Heute, Mitglied der Unternehmensleitung; OFB Projektentwicklung GmbH, Frankfurt a.M., 02/17–03/22, Mitglied der Geschäftsleitung und NL Frankfurt a.M.; BEOS AG, Frankfurt a.M., 02/15 –02/17, Senior Projektleiter , Projektentwicklung und Asset Management; TU Darmstadt, 12/11-12/14, Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Promotion 2015; MPC Capital AG, Hamburg, 09/09 -10/11, Projektmanager Fondskonzeption; TU Darmstadt, 10/02 -11/10, Studium Wirtschaftsingenieurwesen

www.jc-realestate.com

Barbara Possinke
Dipl.-Ing. Architektin, BDA, Senior Partnerin, Geschäftsführerin RKW Architektur +
Foto: © Sarah Sakotic-Sondermann

Entschlossen handeln!

Immer neue Insolvenzen im Handelssegment, Baukosten stabil auf Höchstniveau und immer wieder neue Krisenmeldungen rund ums Klima – das macht auch den Innenstädten zu schaffen. Und jetzt? Sollen wir sie schlichtweg abschaffen, als überlebtes Konzept? Oder gibt es noch Chancen für eine Transformation? Spoiler: Die guten Beispiele sind da!

Wenn wir an die Stichworte „Galeria“ oder „KaDeWe“ denken, müssen wir konstatieren: Das Ende einer Ära hat nun auch das Premiumsegment erfasst. Gleichzeitig beobachten wir als Stadtplaner schon seit einiger Zeit die Entwicklungen zur „15-Minuten-Stadt“. Das kann in den Großstädten zu einer Teil-Dezentralisierung führen, die von den klassischen „Eine-Innenstadt-Konzepten“ wegführt und einzelne Quartierskerne für die tägliche Versorgung stärkt. Aber das bedeutet im Umkehrschluss nicht das Ende des Zentrums!

Wir sollten es so sehen: Wir verlieren nicht Angebot, sondern gewinnen Platz – Platz für Qualität. Wenn sich die Versorgung verlagert, können wir auch den Individualverkehr reduzieren. So können urbane Räume mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen – mehr Grün und Freiraum, mehr Gastronomie, mehr Sehen und Gesehen werden. Denn das sind gerade die Faktoren, die – neben hochwertigen Einkaufsmöglichkeiten – immer noch besonders gut abschneiden, wenn es in Umfragen um die Attraktivität von Innenstädten geht. Attraktive Städte haben weiterhin eine Zukunft.

Transformation der Innenstadt
Endlich Platz für Klimamaßnahmen

Gleichzeitig haben wir mit einem Umbau der Innenstädte auch einen effektiven Hebel zur Klimaanpassung. Denn wir müssen endlich Schluss machen mit den hochversiegelten, unverschatteten Betonlandschaften vieler Fußgängerzonen, die sind schon heute in den Hitzekarten vieler Städte an ihrem leuchtenden Rot zu erkennen. Und schon bald werden wir dort Sommertemperaturen von über 50° C messen können. Hier müssen wir heute reparieren und anpassen. Jetzt!

Wir müssen dringend Flächen in großem Maßstab entsiegeln. Wir müssen besser mit Wasser umgehen – und das übrigens auch im Sinne von Starkregenereignissen und der vielzitierten Schwammstadt – und wir müssen das lokale Klima managen. Etwa mit klug geplanten Windschneisen und viel mehr und gut passender Begrünung. So bleibt in 20 oder 30 Jahren der Aufenthalt im Stadtzentrum auch im Hochsommer noch angenehm.

Ich kann vor Anne Hidalgo nur den Hut ziehen. Sie hat für Paris in kurzer Zeit enorm viel bewirkt, von der autofreien Umgestaltung des Seineufers, über den Bau von Hunderten von Radwegekilometern bis zur Streichung von bis zu 70.000 Parkplätzen in der Innenstadt und der Pflanzung von 170.000 Bäumen bis 2026. So geht entschlossene Umgestaltung.

Ähnliches gilt für die Superblocks in Barcelona, die eindrucksvoll gezeigt haben, dass eine Verkehrsberuhigung keine Umsatzeinbußen für den Einzelhandel bringt – und gleichzeitig eine Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität und Stärkung des Mikroklimas. So kann es gehen – und könnte es auch bei uns. Wenn wir genauso entschlossen handeln.

Oder Amsterdam, das plant 10.000 Parkplätze zugunsten von Wildwiesen und Grünflächen abzubauen. So kann es gehen – und könnte es auch bei uns gehen. Wenn wir eine Mobilitätswende durch eine funktionierende Infrastruktur ermöglichen, mit einem ÖPNV, der den Stadtbesuch angenehm macht. Und wenn wir mit unserem Einkaufsverhalten und unserer Lebensweise eine Transformation der Stadt entschlossen unterstützen. Denn auf uns alle kommt es an: Wir zusammen sind die Stadt!

Autos raus, Zukunft rein: Beispiele Paris und Barcelona

Barbara Possinke, geschäftsführende Gesellschafterin bei RKW Architektur +. Die gebürtige Polin studierte an der TU Warschau und der Kunstakademie Düsseldorf Architektur und begann 1987 ihre Tätigkeit bei RKW. Ihre Kernkompetenzen liegen in der Revitalisierung und Neubau von Büro- und Handelsimmobilien, Warenhäusern, Einkaufs- und Unterhaltungszentren sowie bezahlbaren Wohnungsbau – vor allem im innerstädtischen Kontext. Sie ist zudem Initiatorin der nachhaltigen Materialdatenbank und des sustainability.labs von RKW.

rkw.plus/de#

Dr.-Ing. Steffen Braun,
stv. Institutsleitung, Leitung Forschungsbereich »Urbane Systeme«, Fraunhofer IAO
Dipl.-Ing. Mike Letzgus,
wiss. Mitarbeiter im Forschungsbereich »Urbane Systeme«, Fraunhofer IAO
Foto: © Fraunhofer IAO, Ludmilla Parsyak

Die Vision der elastischen Innenstadt ElastiCity

Kornkammern 4.0 und die Rückkehr urbaner Lebensmittelerzeugung. Die Fachwelt spricht seit über zehn Jahren von der Industrie 4.0 und der digitalen Transformation unserer produzierenden Industrie, aber was ist mit Kornkammern 4.0? Wir sollten mutiger denken: Sind Innenstädte von heute nicht die urbanen Kornkammern von morgen, dank hyperlokaler Lebensmittelproduktion, controlled environment agriculture (CEA) und intelligenter Integration ins Stadtsystem?

Der vielerorts verkündete Abgesang auf die Innenstädte hat einen einfachen Grund: Ihre Funktion als Handelszentren hat sich überholt wie damals ein Nokia-Mobiltelefon zwei Jahre nach Einführung des iPhones. Und unsere Entscheider, Planer, Wirtschaftsförderer und Politik halten es wie einst Friedrich Wilhelm II. beim Fortschritt: „Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Wenn Innenstädte ein Produkt wären, sollten wir das Geschäftsmodell überdenken, den Nutzer in den Fokus stellen und neue Funktionen entwickeln. Aus Sicht der angewandten Forschung ist es keine Frage, ob sondern wie es weitergeht. Es gibt einen zeitlosen Erfolgsfaktor jeder Innenstadt – ihre Lage. Jede Innenstadt ist meist ein geografisches Zentrum, d.h. für alle Stadtbewohner der Ort mit der kürzesten Entfernung und besten Erreichbarkeit, mit öffentlichen Funktionen, kulturellen Einrichtungen, Freizeitangeboten uvm. In der Aufmerksamkeits-, Plattform- und Kreislaufökonomie des 21. Jahrhundert ist dies ein recht stabilisierender Faktor.

Was viele vergessen: Bis zur Industrialisierung waren die Innenstädte von Paris, London oder New York wesentliche Produktionsstätten für die städtische Versorgung – von Obst- und Gemüseanbau bis zur Viehhaltung[1]. Historische Zehntscheuern und Kornkammern sind Zeitzeugen. Erst die Fortschritte im Transportwesen des 19. Jahrhunderts (Eisenbahn, Kühlwagen, …) und der große Zuzug Arbeitsuchender für die neu entstehenden Fabriken verlagerten die Landwirtschaft vollends vor die Tore der Stadt, mittlerweile verstreut in alle Welt von Tomatenplantagen in Südspanien, Getreidefeldern in der Ukraine bis zu Tilapiafarmen in Thailand.

Morituri te salutant – Die Innenstadt ist tot, lang lebe die Innenstadt.
Qui vivra, verra – Innenstädte und Quartiere als Kornkammern 4.0

Im Verbundforschungsprojekt „Future Public Spaces | Innenstadt 2030+“ hat das Fraunhofer IAO zusammen mit Projektpartnern aus Kommunen und Wirtschaft 2021 bereits das Leitszenario #ElastiCity entwickelt[2]. Es ist die Vision multifunktionaler und „elastischer“ Innenstädte, die angesichts Verkehrswende, Klimafolgen, neuen Konsummustern und Smart-City neue Perspektiven bietet und sich tageszeitabhängig oder saisonal anpassen oder neu erfinden kann – die Innenstadt als Experimentierraum der Stadt von morgen.

Aktuelle Forschungserkenntnisse des Fraunhofer IAO im Rahmen der ‚Morgenstadt: Future District Alliance‘ zeigen weitere Potenziale für den Bereich der urbanen Lebensmittelversorgung auf[3]. Ungenutzte Dachflächen, bald leerstehende Tiefgaragen oder Büroflächen können von hydro-/aeroponischen Anbausystemen oder Gewächshäusern genutzt werden. Allein 4m³ Raum reicht rechnerisch für den Kalorienbedarf, um einen Stadtbewohner ganzjährig zu versorgen. Beispiele wie Stuttgarts erste vertikale Indoor-Farm Kleinblatt produzieren bereits über 20 Sorten Microgreens, ‚Mass Customization‘ ist möglich[4]. In Montreal, Kanada, gibt es bereits urbane Dachgewächshäuser mit zusammen 50.000m² Anbaufläche und emissionsfreier Belieferung[5].

Potenzialanalysen zeigen, dass eine durchschnittliche Innenstadt (ohne Einschränkung der bestehenden Nutzungen) bis zum Jahr 2050 mehr als Drittel der Stadtbewohner versorgen könnte – gleichzeitig wird Versorgungssicherheit erhöht, Transportwege minimiert, Lebensmittelqualität verbessert, Bewusstsein für klimaneutrale Ernährung gestärkt, Boden- und Wasserbrauch anderswo reduziert, Arbeitsplätze geschaffen uvm. Es ist an der Zeit, mutiger über die Innenstadt von morgen nachzudenken und zu handeln.

[1] vgl. Cockrall-King, J. (2012): Food and the City: Urban Agriculture and the New Food Revolution
[2] www.iao.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/aktuelles/innenstadt-der-zukunft-als-multifunktionale-elasticity.html
[3] www.futuredistricts.de
[4] jetztklimachen.stuttgart.de/klima-innovationsfonds-projekt-kleinblatt
[5] montreal.lufa.com/en/#/

Dr.-Ing. Steffen Braun ist seit dem 01/24 stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart. Seit 2016 ist er Mitglied des Direktoriums und Leiter des Forschungsbereichs »Stadtystem-Gestaltung« am Fraunhofer IAO. Im Fokus seiner Forschung steht die Frage, wie sich Städte und urbane Systeme klimagerecht, technologieoffen und anpassungsfähig gestalten lassen. Steffen Braun studierte 2003-2009 Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart, der SUNY Buffalo sowie der TU Tampere. Der Architekt und Städteplaner ist Mitbegründer der Fraunhofer-Initiative Morgenstadt, zusammen mit dem damaligen Fraunhofer-Präsidenten Hans-Jörg Bullinger. Die Morgenstadt hat sich seither als wachsendes Netzwerk aus mehr als zehn Fraunhofer-Instituten, zahlreichen Unternehmens- und Städtepartnern, mehreren Ausgründungen und vielen Umsetzungsprojekten in Deutschland, Europa und weltweit etabliert. Steffen Braun ist Mitglied in mehreren Expertengremien, Beiräten und Arbeitsgruppen zu urbanem Technologie- und Innovationsmanagement, Verwaltungsdigitalisierung, klimaneutralen Städten und Open Smart Cities. Er ist Autor von mehr als 40 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Publikationen.

www.iao.fraunhofer.de

Anne Seubert ist Unternehmerin, Autorin, Moderatorin, Prozess-Komplizin, Marken-Muse, Trend-Kuratorin, Keynote-Speakerin und Mentorin
Foto links: © Michael Redeligx11

»To plan a city is both the very plurality of the real and to make that way of thinking the plural effective, it is to know how to articulate it and be able to do it.“«
Michel de Certeau, Soziologe, Historiker und Kulturphilosoph

What if?

Die Zukunft, die Zukunft der Städte und damit unserer InnenStädte, ist eine multiple, ihre Zukünfte sind heute noch nicht vorhersehbar. Nicht zuletzt, da sich InnenStädte nicht am Reißbrett entwerfen lassen, sondern erst in der Nutzung Gestalt annehmen und ihre Rolle innerhalb unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens entsteht. Die Gegenwart ist somit gleichermaßen Transformation fördern wie fordernd: Hier ist Aktion gefragt.

Als Kulturwissenschaftlerin und Anthropologin weiß ich, Menschen sind nicht als Einzelwesen konzipiert und Menschen lieben Orte, sie verorten sich gerne in Raum und Zeit, orientieren sich, setzen sich in Bezug zu und treffen sich an Orten. Wir brauchen und identifizieren uns über unseren Platz im Leben.

Räume können das Empfinden und Verhalten von Menschen, ihr Wohlbefinden, ihre Begegnungen und Beziehungen, ihre Kreativität und Produktivität beeinflussen. So macht es Sinn, die Ausgestaltung unserer InnenStadträume nicht als Kostenstelle sehen, sondern als Investition in unsere Zukunft – und insbesondere der Zukunft der Bürger:innen dieser Stadt, die ihre Verbindung zur eigenen Stadt stärkt und ein konstruktives Miteinander sicherstellt.

Lassen Sie mich auf ein Experiment einladen: Was wäre, wenn wir unsere InnenStädte

• nicht als gegeben und in der Pflicht,
• nicht als Problemkinder und im Niedergang begriffen, 
sondern als
• attraktive Kraft-Orte und Öko-Systeme denken, sie
• als potente Petri-Schalen unserer gesellschaftlichen Entwicklung betrachten und entsprechend mit einem nährendem Kontext fördern?

Sechs mögliche Zukünfte unserer InnenStädte

• InnenStadt als Heimatort (Zugehörigkeit, Sicherheit, Identität)
Best Practice Beispiel:
www.entwicklung.bs.ch

• InnenStadt als Möglichkeitsraum, als Lern- und Innovationsort (Innovation, Transformation, Resilienz)
Best Practice:
www.nighttime.org

• InnenStadt als kollektiv gestalteter, in fortwährender Entwicklung begriffenes inklusives Habitat (Inklusion, Gemeinwohl, Vielfalt)
Best Practice:
https://participatorycitymaking.nl/

• InnenStadt als kreativer Inkubationsraum und Ökosystem, als Petrischale für Lösungen (Kreativität, Wissensmanagement, Kooperation),
Best Practice Beispiel:
https://neulandia.de/

• InnenStadt als Wirtschaftraum & Profitcenter (Partizipation, Inklusion, Ökosystem, Nachhaltigkeit)
Best Practice Beispiel:
www.wsg-menden.de/innenstadt/

• InnenStadt als Sehnsuchts- und Erlebnisort, Gesundheitsort & Destination (Marke, Willkommenskultur, Zielgruppenvielfalt, Kommunikation)#
Best Practice Beispiele:
www.visitvalencia.com/
www.dubistmirnemarke.de

Nicht dass wir uns falsch verstehen, die Zukünfte unserer Innenstädte sind hoffentlich genau keine Blaupause, sondern mehrgestaltig und von einer hohen Dynamik und Entwicklungspotenzialen ausgezeichnet. Gleichzeitig möchte ich einladen, sich lustvoll mit möglichen InnenStädten zu beschäftigen: Lassen Sie uns ruhig weit hinausträumen und andere für unsere InnenStadt(t)räume begeistern:

Welche Innenstädte möchten wir wahr werden lassen? Welche ihrer Potenziale ausbauen? Welchen Werten auf den Leib schneidern? Welchen Krisen soll sie trotzen? Welche Zukunft uns ermöglichen?

Denn machen wir uns nichts vor, niemand außer uns braucht unsere InnenStädte, niemand wird sie für uns anlegen, wir müssen sie uns schon selbst backen.

Anne Seubert ist Unternehmerin, Autorin, Moderatorin, Prozess-Komplizin, Marken-Muse, Trend-Kuratorin, Keynote-Speakerin und Mentorin – am liebsten Komplizin. Als diplomierte Kulturwissenschaftlerin, sowie systemisch ausgebildete Managementtrainerin ist sie vielfältig involviert und seit 2021 Netzwerk-Partnerin bei The Partners – Encouraging Responsibility, sowie seit 2023 Mitglied im Aufsichtsrat des FERN – Future Economic Network. Anne Seubert war in den letzten Jahren in verschiedenen Positionen verantwortlich für Entwicklung, Innovation und Leadership, sowie Place- und Destinationmaking.

www.brandsandplaces.com

Marcus Menzl
Professor für Soziologie der gebauten Umwelt an der Technischen Hochschule Lübeck
Foto: © TH Lübeck

Wenn heute vom „Niedergang der Innenstädte“ die Rede ist, dann zeigt dies insbesondere, wie eng das Schicksal unserer Innenstädte immer wieder mit einem bestimmten Typus von Einzelhandel verknüpft wird. Innenstädte werden in dieser Lesart auf ein City-Konzept reduziert, das geprägt ist von großen Kaufhäusern, den immer gleichen Filialisten, von Fußgängerzonen, künstlich inszenierten Events und einer gespenstischen Ödnis in den Abendstunden. Dieses in der Moderne entstandene Konzept, das Innenstädte auf Einzelhandel, Büronutzungen und einige touristische Highlights reduziert, kommt sichtbar (und nicht erst seit der Corona-Pandemie) an sein Ende. Und das ist keinesfalls eine schlechte Nachricht für die Innenstädte! Vielmehr eröffnet diese Entwicklung die Chance, Innenstädte neu zu denken, sie schrittweise zu befreien von den einseitigen Strukturen der Moderne und sie zu einem Ort vielfältiger Nutzungen und kreativer Experimente werden zu lassen.

Allem Krisengerede zum Trotz gilt daher festzuhalten: Innenstädte sind nach außen immer noch die Visitenkarten von Städten und tragen maßgeblich zu deren Wahrnehmung bei. Nach innen bilden Innenstädte den Ort, an dem die Stadtöffentlichkeit (z.B. zu großen Demonstrationen) zusammenkommt. Sie fungieren durch ihre Geschichte, aber auch durch Institutionen wie Rathaus, Oper, Dom und Universität als gemeinsamer Bezugsraum für die gesamte Stadtregion, als symbolische Klammer und Identifikationsort und werden in diesem Sinne als „Orte des Besonderen“ und „Außeralltäglichen“ wahrgenommen. Aus diesen Gründen verlieren Innenstädte auch nicht ihre Bedeutung für unsere Städte, nur weil ein bestimmter Typus von Einzelhandel in die Krise gerät.

Doch was bedeutet es dann, die Innenstadt neu zu denken? Was müssen wir tun, um den Status der Innenstädte als „Orte des Besonderen“ zu festigen bzw. wiederzubeleben? Innenstädte müssen auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren und neu aufkommende Bedarfe oder Werte integrieren. Konkret bedeutet das aktuell zum Beispiel, Aufenthaltsqualitäten und generell den Erlebnischarakter der Innenstadt zu steigern, Orte der Gemeinschaft und Sharing-Angebote zu entwickeln, ein breites Spektrum von sozialen Milieus anzusprechen und damit Vielfalt (und Toleranz) zu leben, konsumfreie Orte der Begegnung und des öffentlichen Aufenthalts zu schaffen und in überzeugender Weise zu vermitteln, dass die Innenstadt ein Ort ist, der mitgestaltet und angeeignet werden kann.

Von entscheidender Bedeutung sind hierbei öffentliche Räume – draußen und drinnen, verbunden durch attraktive (auch nicht-kommerzielle) Erdgeschossnutzungen und eine Neuverteilung des Straßenraums. Hier liegen gerade aufgrund der Krise des klassischen City-Einzelhandels große Gestaltungsmöglichkeiten – was im Übrigen jedoch nicht den Abriss und Neubau der innerstädtischen Gebäudebestands, sondern dessen kreative Weiterentwicklung verlangt. Gerade die leerstehenden Kaufhäuser verfügen hier über das Potential, zu Schlüsselimmobilien der neuen Innenstädte zu werden. In Hamburg hat das zum Beispiel die temporäre Nutzung des ehemaligen Karstadt Sport als „Kreativplanet“ Jupiter angedeutet – mit Pop-up-Stores, Ausstellungen, Coworking-Space, Denk- und Diskussionsraum. Leuchtende Beispiele sind in diesem Zusammenhang das „Oodi“ in Helsinki oder das „Forum“ in Groningen, die für jeden zugängliche und auf unterschiedlichste Weise nutzbare „Dritte Orte“ im Zentrum der Stadt darstellen. Solche stark nachgefragten und auch symbolisch bedeutsamen Ankerpunkte brauchen die neuen Innenstädte für ihre erfolgreiche „Re-Codierung“.

Schließlich gilt: Die Weiterentwicklung der Innenstadt ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die einer breiten Aktivierung und Mitwirkung von Akteuren bedarf – deutlich über das Spektrum der klassischen Protagonisten der „Innenstadtentwicklung“ hinaus. Einige Akteursgruppen verfügen über einflussreiche Interessenvertretungen, andere nicht. Nicht zuletzt deshalb fällt den Kommunen eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der Innenstädte zu: Sie müssen Impulse setzen, Allianzen schmieden, Verfügungsräume schaffen, den Überblick behalten, integrierend wirken und generell Aufbruchsstimmung erzeugen.

Prof. Dr. Marcus Menzl ist seit 2017 Professor für Soziologie der gebauten Umwelt an der Technischen Hochschule Lübeck und leitet dort den Studiengang Stadtplanung. Zuvor war er zehn Jahre lang bei der HafenCity Hamburg GmbH beschäftigt und dort verantwortlich für die Initiierung / Begleitung / Steuerung der sozialen Entwicklungsprozesse in dem neuen Stadtteil. Konkret ging es hier um die sozial möglichst ausbalancierte Renaissance der Innenstadt als funktional gemischtes urbanes Quartier. Zentral war dabei die Frage, wie auch in einem hochwertigen Innenstadt-Stadtteil mit einflussreichen Interessensgruppen Stadtentwicklung betrieben werden kann, die von Beteiligung, Aneignung und Koproduktion von Stadt geprägt ist.

www.th-luebeck.de

Bart Brands
Prof. h.c. Detmolder Schule fur Gestaltung, Founding Partner Karres en Brands, Hilversum/NL
Foto: © Karres en Brands

Thinking out of the »Block«

Von der Einkaufsstraße zum Blockleben – Rheydt

Die Rheydter Innenstadt kämpft wie viele andere nicht historische Klein- und Mittelstädte mit Identitätsverlust und Leerstand aufgrund von verändertem Einkaufsverhalten und Lebensstilen. Dieser Strukturwandel wurde durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt. Wenngleich Innenstädte bisher oft auf Mono- und Dualfunktionen ausgerichtet (Einkaufen und Wohnen) waren, werden hier heute neue Flächenpotentiale sichtbar. Um diesen spürbaren Wandel in Zukunft auch für die Rheydter positiv zu besetzen, ist eine Neudefinition und Betonung der Potenziale essenziell. Als erster Grundstein für die Revitalisierung der Innenstadt und die Stärkung ihrer Funktion als Entwicklungskatalysator wird die Umsetzung des „Neuen Verwaltungsgebäude Rheydt“ stehen.

Ein zukünftiges Umgestaltungskonzept erfordert eine Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen sowie der Historie und Identität von Rheydt. Die Neuausrichtung soll ein wirtschaftliches und kommunikatives Zentrum schaffen, das die Innenstadt in ein attraktives und lebendiges Wohnquartier verwandelt. Dabei ist die besondere Herausforderung, dass Rheydt eine von zwei Innenstädten derselben Stadt ist, die sich gegenseitig ergänzen sollen.

Raumbedarfe, die sich auch in Zukunft stetig wandeln, bedingen dass die Umwandlung von „Mono“ zu „Multi“ nicht nur die kreative Nutzung von Leerständen beinhaltet, sondern erfordern eine ständige Neuverhandlung von privaten und öffentlichen Räumen. Die Multifunktionalität der Stadt soll es Menschen aller Altersgruppen und Bedürfnisse ermöglichen, sich zu begegnen. Dies erfordert barrierefreie Plätze und Straßen, kulturelle Angebote und ein soziales Miteinander. Und letztlich sollte eine lebendige Innenstadt auch Handwerksbetriebe, Dienstleister und eine barrierefreie Verkehrsinfrastruktur umfassen.

Ein neues Mobilitätskonzept kann, parkende Autos, Busse und Lieferfahrzeuge aus der Innenstadt fernhalten und mittels Umnutzung und Neuverteilung entlang der Ringstraße in Mobilitäts- und Logistik-Hubs sowie einem neuen Busterminal arrangieren. Die Umstrukturierung soll die Innenstadt fußläufig erschließen und den Straßenraum für Wohnen, Leben und Arbeiten nutzen. Dreidimensionale Eingriffe und Kooperationen der Eigentümer sind Teil der Strategie, um Leerstand gezielt umzubauen und Rückbau zu vermeiden. Der Rheydter Block, ein historischer Bebauungsblock, spielt dabei eine zentrale Rolle als neues Wirtschaftsmodell, das auf Kooperation, Teilen und Nachhaltigkeit basiert. Der Rheydter Block zeichnet sich durch seine Mischung aus privaten und öffentlichen Gebäuden, seine Maßstäblichkeit, die bauliche Diversität und Nutzungsvielfalt aus. Durch gezielte Eingriffe kann dieser Block wieder das Hauptelement der Innenstadt werden.

Die Verbindung der Innenstadt durch den Rheydter Bach und ein grünes Netzwerk ist ein weiterer Ansatz. Der früher unübersehbare Bach, der das Rheydter Gebiet von anfallendem Oberflächenwasser entwässerte, ist nun im gesamten Innenstadtbereich kanalisiert. Die Reaktivierung des Rheydter Bachs als begrünte Wasserrückhaltefläche und die Umgestaltung der Parkplatzfläche bieten ökologische und soziale Vorteile. Neue Wohnbebauung, umstrukturierte Veranstaltungen wie die Kirmes und eine klimaadaptive Gestaltung der Stresemannstraße tragen zur Attraktivität bei. Die neue Entwicklung schafft Raum für zentrumsnahe Spiel- und Erholungsmöglichkeiten aber auch eine naturnahe Grünfläche, die als zusätzliches Bindeglied die noch lückenhafte Grünverbindungen schließt und so als Freizeitkorridor sowie als ökologische Verbindung dient. Das Grüne Netz stärkt die Verbindung zwischen den Blockinnenbereichen und schafft eine lebendige Innenstadt auf zwei Ebenen.

Insgesamt strebt die zukünftige Rheydter Innenstadt eine vielfältige Nutzung an, die Produktion, Bildung, Verwaltung, Kreativität, Dienstleistungen, Wohnen, Nachhaltigkeit und Biodiversität integriert. Der Nutzungs-Mix, verbunden mit öffentlichen Grünverbindungen, wird die Innenstadt wiederbeleben und zu einem attraktiven urbanen Raum machen.

Bart Brands studierte Landschaftsarchitektur an der staatlichen Fachhochschule für Garten- und Landschaftsbau in Boskoop (NL) und anschließend Städtebau an der Academie van Bouwkunst in Rotterdam und Amsterdam. Zusammen mit Sylvia Karres gründete Bart Brands 1997 das Büro Karres en Brands. U.a. war er maßgeblich für den Entwurf des Federation Square in Melbourne (AU), Købmagergade in Kopenhagen (DK), dem Friedhof De Nieuwe Ooster in Amsterdam und der Machbarkeitsstudie Cross Riverpark in London (GB) zuständig und ist derzeit an großen Stadtentwicklungsprojekt wie Oberbillwerder in Hamburg beteiligt. Bart Brands war Jurymitglied bei verschiedenen Designwettbewerben im In- und Ausland, Gastdozent an der TU Berlin, ETH Zürich, Academie van Bouwkunst, FH Berlin, Gesamthochschule Kassel, der Hochschule Anhalt in Bernburg und anderen Lehreinrichtungen außerhalb Deutschlands. Seit 2023 hat Bart eine Professur an der Detmolder Schule für Gestaltung (TH OWL) und ist Gastdozent an der Harvard Graduate School of Design, Department of Landscape Architecture.

www.karresenbrands.com