Prof. Christoph Langhof
LANGHOF GmbH, Berlin

Corporate Architecture. Brauchen Unternehmen noch eigene Häuser?
Auch nach 150 Jahren noch ein hochaktuelle Frage, gerade von dem Hintergrund wachsender Digitalisierung und Globalisierung. Welche Rolle spielen die Architektur, Raum & Ort, für Identität, Schaffensfreude und neue Ideen?

»Unternehmen brauchen heute, mehr denn je, eigene Häuser! Marken, Unternehmenskultur und die Architektur der Firmenzentralen bilden gerade in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung für die Menschen einen unschätzbaren Ankerpunkt. Was im vergangenen Jahrhundert das Seagram- oder das Chrysler-Building waren, sind heute die Firmenzentralen von Apple, Google und Facebook. Architektonische Statements für ihre jeweilige Unternehmenskultur, für die Kraft ihrer Marke und Ausdruck ihres Erfolgs und ihrer Individualität. Sie ummanteln den Unternehmenskosmos und schmiegen sich um ihn wie ein Maßanzug. Sie bieten Spielraum für die Phantasie und setzen Kreativität frei. Geschaffen werden die globalen Leitzentralen von internationalen Star-Architekten mit höchsten Ansprüchen. Im idealen Fall erfüllen die Unternehmensschaltzentralen die Sehnsucht nach Identifikation und entsprechen der Haltung des Unternehmens – nach innen wie nach außen. In Deutschland gibt es viel zu wenig herausragende Corporate Architekture. Vereinzelte Beispiele wie die VW Autostadt, das BMW-Gebäude in München sowie die zentrale der Commerzbank in Frankfurt sind hierzulande rare Ausnahmen. Dabei ist doch gerade die Architektur ein wesentlicher Ausdruck moderner Unternehmenskultur. Der augenscheinliche Rückschluss liegt auf der Hand – in Deutschland wird der Unternehmenskultur noch viel zu wenig Ausdruck verliehen. Identität und ein globaler Erfolgsanspruch braucht Corporate Architecture als Inspirationsquelle und Ausdruck ihrer Schaffenskraft.«

Statement von Prof. Christoph Langhof