Nachlese
Nachdenken über die Moderne: Amerika Haus Berlin.
Modernisierte Moderne.

Freiheit und Offenheit – für nicht mehr und nicht weniger sollte das Amerika Haus stehen, das 1957 in Berlin errichtet und zu einer Ikone der Nachkriegsmoderne wurde; gleichsam als gebauter demokratischer Auftrag der USA.

Ein reales Stück Zeitgeschichte, das im Laufe der Jahrzehnte seine Transparenz und Leichtfüßigkeit zunehmend verlor und im Zuge wachsenden Terrors zur Bastion verkam. Irgendwann vergessen, heruntergekommen, schließlich aus dem Dornröschenschlaf wachgeküßt durch das unermüdliche Engagement von C/O Berlin – eine der spannendsten privaten Kulturinitiativen Berlins. Dessen Mitgründer und Hauptkurator, Felix Hoffmann, sowie der Designer und Ausstellungsarchitekt Meyer Voggenreiter waren Gäste des KAP Forums, um das neue Amerika Haus und C/O Berlin in Köln vorzustellen.

Den für den Umbau ausgelobten Wettbewerb gewann Meyer Voggenreiter (in Kooperation mit dem Kölner Architekten Wolfgang Zeh), der mit diesem Projekt bewies, wie man durch eine kluge und sensible Herangehensweise einem Kultort seinen Glanz wiederverleiht. Meyer Voggenreiter gelang es, die Transparenz des Hauses trotz der notwendig gewordenen Ausstellungsflächen zu erhalten. Das Amerikahaus ist heute, dank C/O Berlin und der gelungenen Revitalisierung, 60 Jahre nach seiner Erbauung, erneut ein pulsierenden Ort und Epizentrum für Kultur und Kulturaustausch.

Ein spannender Werkbericht und faszinierender Ausflug in die Architekturgeschichte der Nachkriegszeit, der gleichermaßen einen Blick in das Verhältnis von Architektur und Politik und den Umbau als Projekt einer modernisierten Moderne zeigte. Moderation: Andreas Grosz und Johannes Schilling.

Prof. Benedikt Stahl, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft

Kommentar zum Abend: »Vielen Dank für die Einladung zum gestrigen Abend! Ein guter Vortrag und ich mag ganz besonders die Verschiedenartigkeit der Veranstaltungen und Gespräche.«