KAP Magazin #4
Green

Grün

„Green is green“ erkannte unlängst einer der CEOs eines US-amerikanischen Großkonzerns und meinte damit, dass Nachhaltigkeit grüne, also Dollar-Profite bringt. Das stimmt, und umgekehrt kann der Verzicht auf Nachhaltigkeit mittelfristig zu einem weltweiten und umfassenden Bankrott führen. So facettenreich wie die Farbe „Grün“ in der Natur vorkommt, so vielfältig sind die Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln in der Stadtentwicklung. Wenn bis 2050 über 70 Prozent der Menschen in urbanen Agglomerationen leben, sind es die Städte, die umfassend „grün“ werden müssen. Und das wird nur geschehen, wenn sich das Denken der Bewohner, wenn sich ihre Lebensstile und Wertvorstellungen entsprechend weiterentwickeln. Prof. Albert Speer ist Architekt und Stadtplaner. Das Büro AS&P Albert Speer & Partner in Frankfurt am Main zählt mit über 100 Mitarbeitern zu den großen und renommierten Büros für Architektur und Stadtplanung in Deutschland. Neben seinem großen China-Engagement und einer Bürogründung in Shanghai im Jahr 2001, ist das Büro auch in Deutschland aktiv: 2008 wurde der Masterplan für die Innenstadt von Köln und 2009 die Studie „Frankfurt für alle“ fertig gestellt.

Dieses Statement, das uns der renommierte Architekt und international erfahrene Städteplaner Albert Speer zugesandt hat, trifft das Motto des vorliegenden KAP Magazins auf den Punkt. Es geht nicht um neue Weisheiten und Ideologien, sondern um Selbstverständlichkeiten, die wir uns dringend zurück erobern müssen.

Denken, bauen, planen wir grün. Erfüllt sich damit endlich der Menschheitstraum von einem besseren, gesünderen, nachhaltigeren Leben? Dem, was Richard Neutra, Frank Lloyd Wright oder Adolf Loos bis heute mit gültigen Hinweisen für sinnvolle Bebauungsplanung und Stoffkreisläufe vorgedacht hatten? Oder sind wir bessere Menschen geworden? Fakt ist: unsere Zukunft ist grün – und das ist gut so.

Grün kurbelt nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die Wirtschaft an. Nachhaltigkeit als trojanisches Verkaufs-Pferd? Solange es auf einer Ökowiese weidet, ist es uns willkommen. Denn Nachhaltigkeit bestimmt unsere Zukunft.

Lassen Sie sich anregen!

Herzlich,
Ihr Andreas Grosz