Domotex 2018
Interview mit Susanne Schmidhuber
Carpet Concept

Besuchermagnet, Selfie-Kapsel, Lifestyle-Welt: Das Quadroskop – ein begehbares Kaleidoskop mit Teppichboden-Beispielen von Carpet Concept – entwickelte sich auf der Domotex zum absoluten Anziehungspunkt: Die farbige, immer wandlungsfähige Kulisse aus Teppichboden regte tausende Besucher an, um sich hier zu verewigen und die Bilder weltweit zu verschicken. Tokio, Shanghai, New York – die Bilder gingen als bunte „Postkarten“ durch die ganze Welt. Das Quadroskop bestand aus textilen, farbigen Teppichboden-Oberflächen von Carpet Concept und Spiegelelementen. Die Materialien ließen sich durch das Drehen der einzelnen Elemente verändern, so dass immer wieder überraschende Szenarien entstanden.

Mit diesen Impressionen ist die diesjährige Domotex erfolgreich zu Ende gegangen. Besonders die inspirierenden Erlebniswelten zum aktuellen Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE setzten überraschende und frische Akzente.

Neu und einzigartig: die bevorstehende Domotex vom 12. bis 15. Januar 2018 in Hannover ist die Weltleitmesse für Teppichböden und Bodenbeläge. „Unique Youniverse“ heißt die Trendschau auf der von der Agentur SCHMIDHUBER neu ausgerichteten Messe, die mit Überraschungen aufwartet: Im Mittelpunkt steht das Quadroskop – eine betretbares Kaleidoskop, das neue Raumerlebnisse bietet – ausgerüstet mit Teppichbodenbeispielen von Carpet Concept.

Susanne Schmidhuber ist Innenarchitektin und Gründerin von SCHMIDHUBER. Das Kreativteam aus München ist auf Live-Kommunikation und Markeninszenierung im Raum spezialisiert und wird der Domotex im Januar eine überraschende neue Ausrichtung geben. Nicht das einzelne Produkt, sondern ein Leitthema wird erlebbar, das die Vielfältigkeit von Individualisierung und Rauminszenierungen beleuchtet. Mit dabei im Trendbereich der Domotex: die Teppichfliesen von Carpet Concept. Sie werden in einem begehbaren Quadroskop zu sehen sein. Wie die Idee zum Quadroskop entstand und welche Trends es zukünftig gibt: Susanne Schmidhuber im Gespräch.

Das Quadroskop wird eine Besonderheit auf der Messe darstellen – was ist die Idee dahinter?
Das Leitthema für die nächste Domotex ist „Unique Youniverse“, basierend auf dem Megatrend der Individualisierung. Uns war von Beginn an wichtig zu zeigen, wie vielfältig und erlebnisreich Bodenbelag sein kann. Die Messe soll nicht nur Produktshow sein, sondern muss Inspirationen liefern. Deshalb haben wir auch das Quadroskop entwickelt. Einen Raum, der in seiner Gestaltung ein ganz eigenes Universum aus Spiegeln erzeugt, das zum Spiel mit Dimensionen anregt.

Sie wollen bei der Domotex über den Tellerrand hinausschauen – was sehen Sie dort, welche Zukunftsideen gibt es in der Branche?
Durch den technischen Fortschritt ist die Bodenbelags-Branche im Umbruch und steht vor großen Herausforderungen. Die Produkte werden intelligent und kombinieren in Zukunft mehrere Funktionen. Das ist sehr vielschichtig. Schon in fünf bis zehn Jahren wird es Beläge geben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können, wie z. B. sensorisch wirksame Teppichböden, die bestimmte Bewegungsmuster erkennen.
In der Zusammenarbeit mit jungen Künstlern und Hochschulen haben wir außerdem gesehen, dass es ein großes Bedürfnis gibt, sich mit Naturmaterialien auseinanderzusetzen und den Einsatz von Chemikalien grundsätzlich zu vermeiden. Nicht zuletzt ändert sich der Planungsansatz. Der Boden wird heute von Anfang an in das Gesamtkonzept mit einbezogen und ist kein Solitär mehr.

Die Teppichbodenfliese ist ein Zugpferd geworden – weil sie sich so gut individualisieren lässt?
In der Flut der digitalen Kommunikation steigt das Bedürfnis der Menschen, sich eine ganz persönliche Welt zu gestalten. Große Firmen wie Ikea bieten Hocker an, bei denen die Farbe der Beine wählbar ist. Ein Trend, dem die Teppichfliese in ihrer Vielfalt entspricht.

Wie kam es dazu, dass Sie für das Quadroskop die Teppichböden von Carpet Concept ausgewählt haben?
Wir sind ein Team aus Architekten, Innenarchitekten, Kommunikations- und Produktdesignern und haben auch spezialisierte Materialexperten an Bord. Wir kennen die Produkte von Carpet Concept gut. Grundsätzlich ging es uns darum, eine fast unendliche Variabilität der Qualitäten und Kollektionen abzubilden und dazu ein großes Spektrum des Farbverlaufs.
Im Quadroskop können die Besucher beispielsweise an ein gelbes Teppichmuster herantreten, es drehen und auf der Rückseite ebenfalls einen gelben Teppichboden in anderer Qualität und anderer Musterung finden. Das demonstriert, dass sich bei genauem Hinsehen immer mehr Unterschiede und Details entdecken lassen. Unendliche eben. Das Produkt Eco Iqu mit seiner glatten und das Pendant Eco Iqu S mit seiner wolligen Oberfläche, spielt hier eine große Rolle. Es kann die Spielmöglichkeiten auf dem Boden gut darstellen. Es zeigt, wie man mit den gleichen Farben und Materialien völlig unterschiedliche Texturen schafft. Ein Produkt, das dem Individualitätsgedanken am stärksten gerecht wird.
Zugleich fällt uns auf, dass sich Carpet Concept sehr erfolgreich vom Produktfokus weg zu einer Firma entwickelt hat, die in Räumen denkt, gerade auch mit akustischen Raumsystemen und Textilien. Das unterstützt die Arbeit für uns Planer enorm, wenn Firmen mitgehen.

Sie selbst sind Innenarchitektin: Brauchen Planer neue Oberflächen die digitalisieren, vernetzten, akustisch wirksam sind – also mehrere Bedürfnisse vereinen?
Ja, Oberflächen erfahren eine neue Wertigkeit. Was früher ein dicker, schwerer Wollteppich war, luxuriös und teuer, verschiebt sich. Jetzt sind auch harte Texturen gefragt, die mehr Aktionen aufnehmen als nur den Boden zu belegen. Deshalb ist es auf jeden Fall wichtig was die Oberfläche aktiv tun kann. Im Krankenhausbereich gibt es zum Beispiel Bodenbeläge, die Wärmefasern integrieren, um zu vermelden, wenn jemand stürzt.

In der Zukunft wäre vieles denkbar. Was würde Ihnen persönlich das Leben mit einem digitalen Boden erleichtern?
Ich spinne jetzt mal. Er müsste in der Nacht meine Schritte beleuchten, um mir den Weg zu weisen, so dass ich gar kein Licht mehr anmachen müsste. Das fände ich super. Oder ein selbstreinigender Boden. Dazu gibt es bereits Forschungen an Hochschulen. Oder einen Boden, der Fußabdrücke hinterlässt und sich dann wieder glättet. Natürlich Spielereien, aber gerade, wenn man eine neue Technologie startet, muss sie auch die Chance haben, sich spielerisch zu entwickeln, um später wieder zur Basis und den wirklichen Notwendigkeiten zurückzukehren.

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Grosz-Herzig. Architektur-Kommunikation