WOODIE feiert Stapelfest

PRIMUS developments
WOODIE feiert Stapelfest

Andere Häuser feiern Richtfest –
WOODIE feiert Stapelfest

In Hamburg wurde am 8. Juni 2017, ein Richtfest der besonderen Art gefeiert. Statt eines blumengeschmückten Kranzes ließ ein Kran in 20 Metern Höhe ein komplettes Wohnmodul über WOODIE, dem neuen Studentenwohnheim im Stadtteil Wilhelmsburg, schweben.

Damit geht ein Wohnungsbauprojekt auf die Zielgerade, das weltweit einzigartig ist und aufgrund seiner besonderen Bauweise den deutschen Wohnungsbau revolutionieren könnte. In Rekordbauzeit von nur neun Monaten entsteht an der Neuenfelder Straße mit einer Investitionssumme von 37 Millionen Euro das weltgrößte Wohnbauprojekt in Holz- Modulbauweise. Die 371 Studentenwohnungen aus Vollholz werden auf sechs Geschossen wie ein Lego-Haus aus je 20 Quadratmeter großen, vorgefertigten Modulen zusammengesetzt. Diese werden bereits komplett eingerichtet per Lkw auf die Baustelle geliefert. Bett, Nasszelle, Spiegel, Einbauschränke, ein Schreib- sowie ein Klapptisch und sogar eine kleine Küchenzeile sind bereits fertig montiert. WOODIEs Inneneinrichtung ist ebenfalls aus den Hölzern nachhaltig bewirtschafteter Wälder aus der Steiermark gefertigt. Hergestellt wurden die Holzmodule vom Vorarlberger Unternehmen Kaufmann Bausysteme. Da das verbaute Holz aus der Steiermark stammt, hat Kaufmann – auch aus Gründen der Nachhaltigkeit – die serielle Modulfertigung in einer eigenen Montagehalle in Kalwang angesiedelt.

„Die Modulfertigung vor Ort hat für uns den großen Vorteil der Qualitätssicherung, die wir bei einer Herstellung unter Baustellenbedingungen nicht erreichen können. Die serielle Produktion und der hohe Grad an Vorfertigung verkürzen außerdem die Bauzeit drastisch“, sagt Achim Nagel, Geschäftsführer von PRIMUS developments, der gemeinsam mit der Hamburger Firma Senectus das Projekt entwickelt. „Wenn am 1. Oktober die ersten Studierenden einziehen, wird WOODIE ein Dreivierteljahr schneller bezugsfertig sein als ein herkömmlich gebautes Gebäude. Zudem können wir Interessenten bereits heute die fertigen Module zeigen“, ergänzt Senectus-Geschäftsführer Torsten Rieckmann. Ein Zuhause ganz aus Holz hat noch mehr Vorteile, insbesondere für die Bewohner. Holz bietet ein behagliches Wohngefühl, es atmet und reguliert so auf natürliche Weise das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit.

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt lobte in ihrem Grußwort die konzeptionelle und technische Qualität des Neubaus: „Ich freue mich sehr, dass hier im Herzen der Elbinsel moderne und gut angebundene Studentenwohnungen entstehen. Die innovative Holz-Modulbauweise von WOODIE ist etwas Neues, dass hoffentlich noch mehr Planer, Architekten, aber auch Investoren in Hamburg inspiriert. Diese Form des seriellen Bauens birgt für die Bauwirtschaft die Chance, attraktive und bezahlbare Wohnungen auch ohne staatliche Förderung zu errichten.“ Die Mietpreise der Apartments beginnen bei 505 Euro monatlich inklusive Möblierung, Wasser, Heizung, Strom und WLAN. Die Studenten, die hier einziehen, müssen nur noch ihren Rucksack, Laptop und Bettwäsche mitbringen. Die Anmietung kann ab dem 15. Juni 2017 erfolgen.

Weitere Informationen und das Buchungsverfahren finden Sie unter www.woodie.hamburg

Pressekontakt: Beil², Giulia Papke

© WOODIE/PRIMUS+Senectus

Dänische Spezialitäten | Kusch+Co

Kusch+Co
Dänische Spezialitäten
Uformel Kopenhagen

Uformel Kopenhagen
Kusch+Co

Dänische Spezialitäten

Dalí für den Gaumen, „Hygge“ für das Gefühl, The Notorious B.I.G. für die Ohren und eine behagliche Atmosphäre: Das Restaurant Uformel – eines der besten Restaurants in ganz Kopenhagen – lädt zu einem nordischen Rundum-Erlebnis für alle Sinne ein.

Direkt gegenüber dem weltbekannten Tivoli-Vergnügungspark fand das Lokal im Herzen Kopenhagens seinen Platz in einem ehemaligen Nachtclub. So besonders wie dieser Ort, ist auch das Konzept des 2014 eröffneten Restaurants. Zusammen mit den Designern Søren Vester und Antonio Scaffidi erschuf das Team um Küchenchef Frederik Alexander Rudkjøbing, Sommelier Martin Iuel-Brockdorff Bek und den beiden Besitzern Rune Amgild Jochumsen und Kristian Arpe-Møller einen Gegenpol zum noblen Restaurant formel B, das von ihnen bereits 2003 eröffnet wurde. Denn bei Uformel geht es – wie der Name (dänisch: „informell“) schon verrät – etwas familiärer zu: Die Preise sind erschwinglich, der Service ist persönlich und die Stimmung entspannt. Kredenzt wird junge Küche ohne viel Gehabe, aber mit viel Liebe zum Detail und einem großen Maß an Qualität. Aus französischen, italienischen und skandinavischen Komponenten kreiert Frederik Alexander Rudkjøbing einzigartige Gerichte, die er jedes Mal neu interpretiert und kunstvoll anrichtet. Jene sind „mehr Dalí als da Vinci“, philosophiert der Küchenchef selbst über seine Kreationen.

– In dem ehemaligen Nachtclub werden ausgefallene Drinks und exklusive Weine serviert. Das beleuchtete Kunstwerk hinter der Theke ist eine Extraanfertigung für das Restaurant – ebenso wie die deckenhohen Weinregale, die über ein raffiniertes Kühlsystem verfügen. –

Den Innenraum gestalteten die Designer dabei Schritt für Schritt. Ihr Ziel: eine Harmonie zwischen den kulinarischen Kunstwerken, dem Genussmoment und dem räumlichen Erlebnis zu schaffen. Wo früher lässig an der Bar gesessen und verwegen das Tanzbein geschwungen wurde, hat jetzt ein Teil der dänischen Lebensart Einzug gehalten. „Hygge“ nennen die Dänen diese entspannte Einstellung, sagt Antonio Scaffidi. Dabei vereint das Gestaltungskonzept atmosphärisch diese ungezwungene Gemütlichkeit mit der Exklusivität und Lässigkeit eines früheren Nachtclubs. Im Hintergrund tönt dazu 70er-Jahre-Disco-Musik und Rap aus den späten 80er- und frühen 90er-Jahren.

– In geselliger und gelockerter Atmosphäre steht das Erlebnis für den Gast sowie die kulinarische Darbietung im Mittelpunkt – ein Ausdruck des dänischen Brauchs „Hygge“, das Leben zu genießen: mit Freunden, Familie, warmem Licht und in entspannter Stimmung. –

– Die akzentuierte Beleuchtung schafft eine warme Atmosphäre im Restaurant Uformel. Dabei erfüllen die erdig-warmen Töne der Materialien den Raum mit einer gemütlichen und zugleich exklusiven Stimmung. –

Gediegenes Kerzenlicht, deckenhohe Weinregale und dunkle, erdig-warme Töne verbreiten eine behagliche Stimmung. Den Raum prägen großformatige, florale Wandmotive, goldene Wandflächen, bodenlange, anthrazitfarbene Vorhänge, dezent schillernde Messingtische sowie eine unaufdringliche Deckenbeleuchtung. Alte, dunkle Eichenholzdielen und quadratische Filz-Mosaike an den Wänden unterstützen diese dämmrige Atmosphäre und strukturieren das Lokal in warmen, zurückhaltenden Farben.

Und auch die Sitzmöbel fügen sich perfekt in dieses Ambiente ein. Kein Wunder: Sie tragen ebenfalls die Handschrift von Antonio Scaffidi, der sie gemeinsam mit Mads K. Johansen entwarf. „Njord“ definiert kleine private Räume und umfängt die Gäste mit Wärme. Charakteristisch sind dabei sowohl das Gestell aus massiver, gebeizter Buche sowie die weiche, rundliche Struktur der umschließenden Sitzschale aus Polyester-Filz – eine gelungene Symbiose aus gerader Form, geschwungenen Konturen, natürlicher Stofflichkeit und haptischem Erleben. Dementsprechend spiegelt der Sessel das Konzept des gesamten Restaurants wider: eine Mischung aus „nordischer Wärme“ und „coolem Nachtclub“.

– Zurücklehnen und genießen: Das Programm 3000 Njord von Kusch+Co sorgt für hohen Sitzkomfort und bringt das gestalterische Konzept von Uformel auf den Punkt: handschmeichlerisch, komfortabel und lässig zugleich. –

Uformel zelebriert die Freude an gutem Essen, lokalen Produkten, hochwertigem Wein, entspannter Atmosphäre, dänischer Lebensart und formvollendetem nordischen Design. Und so ist das Restaurant ein gediegener Ort für die junge Metropole Kopenhagen, an dem sich alle Gäste komfortabel zurücklehnen können.

Martin Iuel-Brockdorff Bek, Betreiber des Uformel

„In unserem Restaurant ist Raum für Kreativität!“

Herr Iuel-Brockdorff Bek, Sie arbeiten seit fast 15 Jahren in der Restaurant-Elite. Seit kurzem schmückt sich das Restaurant Uformel nicht nur mit dem Titel „Bestes Restaurant der Stadt 2015“, sondern auch „Bestes Restaurant der Stadt 2016“ – was ist Ihr Erfolgsrezept?

Seit fast 15 Jahren sind wir nun Teil der Kopenhagener Restaurant-Szene und unsere Idee von diesem Metier verändert sich fortlaufend. Ein spezielles Erfolgsrezept könnte ich aber nicht benennen. All unsere Lokale vereinen jedoch den Gedanken, dass der Gast im Mittelpunkt steht. Und obwohl wir immer wieder durch Auszeichnungen geehrt werden, bleibt unser Credo, den Gästen gutes Essen, hochwertige Produkte, beste Qualität und einen tollen Abend zu bieten.

Welche Philosophie und welches Konzept stecken hinter dem Restaurant?

Wir verstehen Uformel tatsächlich als Gegenpart zu einem typischen Michelin-Stern-Restaurant. Bei uns geht es einfach wesentlich entspannter zu: Die Atmosphäre ist ungezwungen und die klassischen Attitüden eines noblen Restaurants werden negiert. Wir sind nah am Gast und bieten einen persönlichen Service: Bei Uformel wird ein Gefühl von „nach Hause kommen“ vermittelt. Durch qualitativ hochwertige und lokale Lebensmittel bieten wir den Besuchern so ein Erlebnis mit Nachhall.

Was genau macht den Service denn so persönlich?

Unsere Mitarbeiter sind sehr gut ausgebildet: Die meisten der Servicekräfte haben eine zusätzliche Qualifikation als Sommeliers. Oft ist unser Restaurant für Sie nicht die erste Arbeitsadresse. Mit dieser langjährigen Erfahrung geben sie unseren Gästen ein entspanntes Gefühl, bei dem diese sich zurücklehnen können. Komfort, Intimität und persönlicher Service haben bei uns oberste Priorität. Der Umgang mit den Gästen ist sehr direkt: Wir scherzen miteinander und behandeln den Besucher wie einen Freund oder ein Familienmitglied. Unterstützt wird diese Atmosphäre durch die Outfits der Servicekräfte: Unter einer Lederschürze tragen sie leger ihre normale Alltagskleidung. Und aus den Lautsprechern kommt zudem laute Disco-Musik der 70er- sowie dunkler New Yorker Rap der späten 80er- und frühen 90er-Jahre.

Herr Rudkjøbing, wie viel Dänemark steckt eigentlich in diesem Restaurant und in Ihren Koch-Kreationen?

All unsere Produkte sind – soweit es uns möglich ist – dänisch und biologisch angebaut. Verfeinert wird unsere Küche durch Kochtraditionen der ganzen Welt. Qualität und Geschmack liegen im Fokus und durch Trends wie „Culinary Art“ wollen wir uns nicht in begriffliche Zwangsjacken einengen lassen. Das ist uns sehr wichtig.

Frederik Alexander Rudkjøbing, Küchenchef

„Wenn wir schon bei der Kunst bleiben, dann ist unsere Art und Weise der kulinarischen Darbietung mehr Dalí als da Vinci.“

Verstehen Sie den Terminus „Culinary Art“ denn als Floskel?

Natürlich birgt der Begriff die Gefahr, das Kochen auf eine visuelle Ebene und das reine Resultat zu reduzieren. Die Substanz sind aber die Lebensmittel, die Kunst der Kombination sowie die Interpretation des Gerichts durch die Köche. Wir verstehen dies als dynamischen Vorgang: All unsere Gerichte sind einzigartig und sehen immer wieder anders aus. Die Erfahrung des Küchenchefs bedeutet dabei mehr als raffinierte Eleganz und kulinarische Konzepte. Aber wenn wir schon bei der Kunst bleiben, dann ist unsere Art und Weise der kulinarischen Darbietung mehr Dalí als da Vinci.

Ihre Gerichte sehen in der Tat wie Kunstwerke aus – was inspiriert Sie beim Kochen?

Die wichtigste Inspirationsquelle sind die französische und die italienische Küche – den reichen Geschmack und die Frische liefern skandinavische Traditionen und lokale Produkte. Dabei ist der Schlüssel die Kombination: Die italienischen und französischen Einflüsse sind geschmacksintensiv, männlich und herb. Die Kräuterwelt des Nordens trumpft mit eleganter Eindringlichkeit und femininem Feinsinn auf. Saisonale Einflüsse sowie nordische Kräuter vermögen es, sonst schweren Speisen, Leichtigkeit und Eigenwilligkeit einzuhauchen.

Was macht den Besuch im Restaurant Uformel zu einer besonderen Erfahrung?

In einem Satz: Das Gefühl, man selbst zu sein, entspannen zu können und die Zeit zu genießen mit den besten Zutaten Dänemarks und den hochwertigsten Weinen Europas.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Martin Iuel-Brockdorff Bek, hat eine Leidenschaft für gute Weine. Nach Stationen im Restaurant l’Alsace und Krogs Fiskerestaurant in Kopenhagen, ließ er sich 2001 zum Sommelier ausbilden und arbeitete mit seiner Passion bis 2003 im gleichnamigen Restaurant Le Sommelier in Kopenhagen. Bis 2014 bewies er sein Können im formel B und empfiehlt seither als Betreiber und Restaurantmanager im Uformel den passenden Tropfen.

Frederik Alexander Rudkjøbing liebt es, zu kochen. Von 2009 bis 2011 war er im Kopenhagener Restaurant Geranium Assistent von Rasmus Kofoed, der 2011 den Goldbocuse beim Bocuse d’Or in Lyon gewann. Anschließend folgte ein Zwischenstopp im Sterne-Restaurant In de Wulf in Belgien, bevor er von 2012 bis 2014 als Sous Chef im formel B fungierte. Seit 2014 kocht er nun als Betreiber für das Uformel in Kopenhagen.

Das gesamte Uformel-Team (von links nach rechts): Rune Amgild Jochumsen, Martin Iuel-Brockdorff Bek, Frederik Alexander Rudkjøbing und Kristian Arpe-Møller.

Uformel in Zahlen

Adresse: Studiestræde 69, Kopenhagen
Auftraggeber: Uformel
Designer: Antonio Scaffidi Design | Søren Vester
Gründungsjahr: 2014
Sitzplätze: 80
Fotos: Kristine Funch | Marie Louise Munkegaard

Autor: Svenja Brüggemann

The Westin Hamburg | Artemide

Artemide
The Westin Hamburg
in der Elbphilharmonie

Artemide beleuchtet The Westin Hamburg
in der Elbphilharmonie
Artemide

Foto Credit: The Westin Hamburg
Text: Dr. Oliver Herwig

Nichts als Licht und Weite

Das Westin Hamburg, Luxushotel in der Elbphilharmonie, punktet durch spektakuläre Architektur, Ausblicke über die Hansestadt und Wohlfühlatmosphäre, zu der 3592 Leuchten von Artemide wesentlich beitragen. Viele von ihnen wurden speziell für das Haus gefertigt.

Da gleitet sie vorbei. Man streckt die Hand aus und glaubt, den Luxusliner anfassen zu können, so nah wirkt die Queen Mary 2 vom 20. Stock der Elbphilharmonie und ihres Luxushotels The Westin Hamburg. Das Zimmer ist erfüllt von Licht und Weite. Schlanke Stahlprofile und raumhohe, gekrümmte Scheiben lenken den Blick auf die Speicherstadt. Spektakulärer geht es kaum mehr.

Das Innere wirkt angenehm aufgeräumt und zurückhaltend. Ein ausgefeiltes Lichtkonzept sorgt dafür, dass sich Gäste sofort wohlfühlen. Schon im Flur empfangen speziell gefertigte Wandleuchten die Besucher und bereiten sie auf die Lichtstimmung ihrer Zimmer vor. Der Berliner Designer Tassilo Bost entwickelte zusammen mit Ingenieuren und Lichtplanern von Artemide ein völlig neues Leuchtensystem: Sofocle. Ihr geschwungener Körper aus klarem Acryl greift die spektakuläre Fassade der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron in verkleinerter Dimension auf. Die Leuchtenserie ist bespoke, speziell gefertigt für dieses außergewöhnliche Haus. Sofocle folgt einem klaren Bauplan. Die gewölbte Abdeckung aus Acryl ist mit einer opalen Diffusorfolie versehen und sitzt in einem weiß lackiertem Rahmen.

Was als Bettleuchte eine gute Figur macht, lässt sich auch als Schreibtischleuchte einsetzen und in einem länger gezogenen Rahmen ebenfalls als Stehleuchte.

Tassilo Bost,
Berlin

„Hinter die gebogenen Acrylglasscheiben haben wir eine warmtonige Streulichtfolie gesetzt, die mit jeder Art von Motiv bedruckt werden könnte. Dadurch kann über die Zeit hin die Stilistik der Zimmer beeinflusst und/oder verändert werden. Wir haben diese Idee über ein Jahr lang mit den Technikern von Artemide in Mailand entwickelt.“

Zeitlos und genau für diesen Ort entwickelt: Sofocle

Sofocle ist zeitlos und passt sich perfekt an verschiedenste Einrichtungsstile an. Es fällt daher schwer zu glauben, dass Tassilo Bost das Leuchtenkonzept eigentlich schon vor über zehn Jahren entwickelte, als noch niemand an Bauverzögerungen der Elbphilharmonie dachte. Die Lichttechnik hatte sich inzwischen rasant weiterentwickelt. Sofocle ist daher mit LED ausgestattet und fügt zur ästhetischen Langlebigkeit ganz praktische Aspekte hinzu: sie ist sparsam und pflegeleicht.

Die Kunst bestand darin, die besondere Stimmung des Westin Hamburg und seiner Zimmer – bis zu 110 Meter über dem Grund – mit den Wünschen seiner Gäste nach Intimität (nachts) und Ausblick (tagsüber und nachts) zu verbinden. Denn die konvexen Panoramascheiben reichen vom Boden bis zur Zimmerdecke, in der Maisonette Suite in der 19. Etage sogar über zwei Geschosse. Zum Glück sind alle Scheiben individuell bedruckt, und zwar genau dort, wo sonst zu viel Sonne in die 205 Zimmer und 39 Suiten des Hotels fallen würde. Somit wird eine Blendung vermieden und die Zimmer nicht unkontrolliert von der Sonne aufgeheizt.

Während die Zimmer und Suiten in rund 40 Meter Höhe beginnen und bis unters Dach der Elbphilharmonie reichen, liegen im roten Klinkerbau des ehemaligen Kaispeicher A der Elb Spa mit Pool sowie das Restaurant „The Saffron“. Es setzt auf gehobenes Ambiente und folgt einem „ausgewogenen Design-Konzept mit stimmungsvoller Beleuchtung und zurückhaltender Dekoration, das den kulinarischen Spezialitäten den Vorzug gibt.“ Auch hier bewies Artemide mit zahlreichen Sonderanfertigungen, dass es für projektspezifische Anforderungen immer eine passende Lösung findet.

Sonderleuchten für Restaurant und Bar

Das Restaurant „The Saffron“ ist erfüllt von warmem Licht. Tassilo Bost und Artemide entwickelten Pendelleuchten, die ein wenig an Hummerkörbe erinnern. Für diese Leuchten wurden insgesamt über 7.500m Lederband verwendet. Dieses wurde in Handarbeit um ein Draht-Gestell geschlungen. Nach unten tritt das Licht konzentriert aus und schafft so angenehme Helligkeit punktgenau über den Tischen. An den Seiten diffundiert das Licht blendfrei in den Raum. Das schafft Atmosphäre und passt perfekt zu den mit Leder ausgeschlagenen Wänden des alten Speichers. Dabei erinnern die Fenster an gerahmte, bewegliche Bilder, die je nach Tageszeit unterschiedliche Momentaufnahmen des Hafens bieten. Für das perfekte Licht in der „The Bridge Bar“ sorgen eigens für den Raum entworfene Leuchten. Die Pendelleuchten über den frei stehenden Tischen korrespondieren als Lichtwelle perfekt zum Ausblick auf den Kai und seine Schiffe.

Tassilo Bost,
Berlin

„Da wir das Hotel in weiten Teilen puristisch ausgestattet haben, war es wichtig, die Lichtatmosphäre im warmtonigen Bereich anzusiedeln. Dafür ist es natürlich notwendig sämtliche Lichtquellen dimmen zu können. Verschiedene Tages und Abendstimmungen sind so gut programmierbar.“

Poesie, Effizienz und Geradlinigkeit zeichnen die Atmosphäre dieses besonderen Hotels in der Elbphilharmonie aus. Wie in den Konzertsälen ging es um den perfekten Zusammenklang aller Elemente: vom Boden bis zur Decke, vom Bett bis zur Lichtstimmung, für die 3.600 Leuchten von Artemide sorgen. Viele davon entstanden als Sonderanfertigungen, die genau auf das Haus zugeschnitten sind.

„Wir bieten keine Zimmer mit Aussicht, sondern Ausblick mit Zimmer“, sagte General Manager Dagmar Zechmann schon beim ersten Gang durch ihr Haus. Sie hat Recht behalten. Die anspruchsvolle Aufgabe der Lichtplaner bestand darin, auf allen 21 Stockwerken für ein angenehmes Ambiente zu sorgen. Erst in der individuellen Mischung von Tageslicht, Ambient Lighting und Spots (wie etwa am Schreibtisch und über dem Bett) zeigt sich, dass jedes Zimmer Intimität und Ausblick zugleich bietet. Die Leuchten von Tassilo Bost übertragen mit ihren Reflexionen im Glaskörper die besondere Architektur des Hauses, seine gläserne Haut, in eine andere Dimension.

The Westin Hamburg in Zahlen

Adresse: Platz der Deutschen Einheit 2, 20457 Hamburg
Anzahl Zimmer und Suiten: 244
Lichtplanung/sämtliche Beleuchtungskörper inklusive Nebenräume:
Tassilo Bost, Berlin in Zusammenarbeit mit Artemide
Anzahl Leuchten: ca 3.600

westinhamburg.com
info.westinhamburg@westin.com
www.artemide.de

Foto Credit: The Westin Hamburg
Text: Dr. Oliver Herwig

Berlin, auf ein Neues! | Kusch+Co

Kusch+Co
Berlinische Galerie

Berlinische Galerie Berlin
Kusch+Co

Berlin, auf ein Neues!

Mitten in Kreuzberg, in einem alten Glaslager aus den 60er-Jahren, hat die Berlinische Galerie ihr Zuhause. Die Geschichte des Museums spiegelt dabei auch die Geschichte Berlins: Sie ist geprägt von Brüchen, Umbrüchen und Erneuerungen. Unter der Leitung von Thomas Köhler konnte sich die Institution mittlerweile als feste Größe in der Berliner Kulturlandschaft etablieren – mit steigenden Besucherzahlen! Im Sommer 2014 dann der Schock: Wegen einer defekten Sprinkleranlage muss das Haus für mehrere Monate schließen. Ein Neustart. Schon wieder.

– Die Berlinische Galerie widmet sich in Berlin entstandener Kunst von 1870 bis heute, sowohl mit einem regionalen und internationalen Schwerpunkt als auch mit einem interdisziplinären Ansatz: Fotografie, Architektur und Grafik gehören ebenfalls zur Sammlung. –

Herr Köhler, wie haben Sie diese Hiobsbotschaft aufgenommen?

Zunächst hat mich das schon ein paar schlaflose Nächte gekostet. Doch bald stand fest, dass die Arbeiten nicht bei laufendem Betrieb durchgeführt werden können, da der ganze Staub und Schmutz die Kunst zu sehr gefährden würden. Also haben wir uns entschlossen, ein paar Monate komplett zu schließen. Und sobald dies klar war, haben wir uns vielmehr darüber Gedanken gemacht, wie wir diese Zeit sinnvoll überbrücken können.

Welche Herausforderungen bringt so eine mehrmonatige Zwangspause mit sich?

Am wichtigsten ist natürlich, im Gespräch zu bleiben und dafür zu sorgen, dass es immer wieder Nachrichten gibt, die das Haus verbreiten kann. Dementsprechend haben wir für die Zeit der Schließung eine Kommunikationsstrategie entwickelt. Hier spielen unsere Website und Social-Media-Kanäle eine große Rolle, aber auch Projekte wie das „Küchenmonument“ – eine temporäre Architektur von raumlaborberlin, die für Veranstaltungen vor dem Museum aufgebaut, oder vielmehr aufgeblasen, wird. Eine sehr beeindruckende Installation! Außerdem nutzen wir Themen für die Kommunikation, die normalerweise eher im Hintergrund bleiben: Forschung und Digitalisierung zum Beispiel, es geht also um die Arbeit hinter den Museumskulissen.

Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie

„Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir als Museum nicht abweisend oder elitär erscheinen, sondern dass wir eine möglichst offene Kommunikationsplattform sind.“

Mit Projekten wie dem „Küchenmonument“ tritt das Museum vor die eigene Haustür. Werden Sie diesen Ansatz, der ja eigentlich aus der Not geboren wurde, nach der Pause weiterverfolgen?

Die Eroberung des Außenraums werden wir sicher weiter betreiben! Tatsächlich hat sich gezeigt, wie gut unser Umfeld funktioniert. Man ist damals schon ein Wagnis eingegangen, als man die Berlinische Galerie in einem reinen Wohngebiet eingerichtet hat. Unser Programm im Freien hat nun mit einem Mal ganz andere Leute angelockt. Es war geradezu rührend zu sehen, wie niedrig die Schwellenangst war. Viele Menschen kamen vorbei und haben einfach mitgemacht, mitgekocht, mitgegessen oder mitgebaut. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir als Museum nicht abweisend oder elitär erscheinen, sondern dass wir eine möglichst offene Kommunikationsplattform sind.

– Während der Sanierungspause diente unter anderem die begehbare Installation „Küchenmonument“ – entwickelt von raumlaborberlin – vor dem Museum für Veranstaltungen, um hier gemeinschaftlich zu kochen, zu diskutieren und Vorträgen zu lauschen. –

Die erste Ausstellung nach der Wiedereröffnung im Frühjahr 2015 war eine Schau zur Architektur im Berlin der 60er-Jahre. Weshalb haben Sie dieses Thema gewählt?

Die Berlinische Galerie ist nicht nur ein Kunstmuseum, sie ist auch für den Bereich der Architektur zuständig. Und dieser Teil der Sammlung verdient durchaus mehr Aufmerksamkeit, zumal unsere Bestände einfach unglaublich sind. Die Kuratorin Ursula Müller hat eine sehr gute Spürnase bewiesen und viel interessantes Material entdeckt. So eine Ausstellung hat schließlich nicht nur mit gebauter Form beziehungsweise Architektur zu tun, sondern auch mit dem kulturellen Gedächtnis einer Stadt. Viele der 60er-Jahre-Bauten – insbesondere im Ostteil Berlins – sind ja schon wieder verschwunden. Für die Berlinische Galerie ist diese Ausstellung außerdem insofern eine Art Neuanfang, als es die größte Architekturausstellung war, die wir je aus unseren Beständen zusammengestellt haben. Und dieser Bereich soll auch in Zukunft immer wieder mit größeren Ausstellungen auftreten.

– Auch nach der Wiedereröffnung im Frühjahr 2015 lassen sich im Foyer, Café, den Büros und Depots der Berlinischen Galerie wieder die Sitzmöbel aus dem „Programm 1100 Trio, Modell 1164/2” mit gepolsterten Sitzschalen, von Kusch+Co finden, auf denen sich die Besucher Platz für eine Verschnaufpause gönnen können. –

In den Tiefen der Sammlung warten sicher noch viele unentdeckte Schätze. Welchen möchten Sie selbst einmal ins Licht der Ausstellungsräume heben?

Vom späten 19. Jahrhundert bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts hinein gab es in Berlin eine Firma für Glasmosaiken: Puhl & Wagner. Jene hat viele öffentliche Aufträge bekommen und für diese Mosaikentwürfe damals angesagte bildende Künstler angefragt. Diesen Bestand würde ich mir sehr gerne einmal genauer ansehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass daraus eine Kombinationsausstellung entsteht: einerseits die Mosaikarbeiten – die Bauornamentik, wenn man so will –, andererseits die entsprechenden Werke der bildenden Künstler. So ließe sich gut zeigen, wie umfassend die Querverbindungen im Berlin jener Zeit tatsächlich waren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Thomas Köhler, Jahrgang 1966, schloss 1994 sein Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Romanistik in Frankfurt am Main ab und promovierte 2003 zum Dr. phil. an der Universität Darmstadt. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, „curator in residence“ am Whitney Museum of American Art in New York, Programmdirektor der documenta X in Kassel, kommissarischer Leiter des Kunstmuseums Wolfsburg und leitete ab 2008 die Sammlungen sowie das Ausstellungsprogramm der Berlinischen Galerie als ihr stellvertretender Direktor. Seit 2010 ist er Direktor der Berlinischen Galerie.

Berlinische Galerie in Zahlen

Adresse: Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin
Auftraggeber: Berlinische Galerie > www.berlinischegalerie.de
Gründungsjahr: 1975
Ausstellungsfläche: 4.600 Quadratmeter
Fotos: Nina Straßgütl | Harry Schnitger | Kusch+Co | raumlaborberlin/Amin Akhtar | raumlaborberlin

Autor: Myriam Guedey

Stadt als System

10.11.2016
Stadt als System
Trends und Herausforderungen für die Zukunft urbaner Räume

Stadt als System
Trends und Herausforderungen für die Zukunft urbaner Räume

Klaus Burmeister, Ben Rodenhäuser
»Stadt als System«
Trends und Herausforderungen für die Zukunft urbaner Räume

Städte stecken voller Widersprüche. Sie sind inspirierend und ermüdend, innovativ und konservativ, integrierend und polarisierend. Sie sind Orte der Beschleunigung und des Wandels, können aber auch stagnieren und erstarren. Städte bestehen aus Stahl, Beton und Glas, aber viel mehr noch aus den Menschen, die in ihnen leben und deren Bedürfnisse das System Stadt bedienen muss. Wie hängt das alles zusammen?

»Stadt als System« nimmt zehn urbane Handlungsfelder unter die Lupe – von der digitalen Transformation über den städtischen Einzelhandel und die urbane Logistik bis hin zur Stadtpolitik und dem Wohnen in der Stadt von morgen – und untersucht Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Bereichen. Die Autoren fragen nach tiefgreifenden Veränderungen, Herausforderungen und Chancen – als pointierte Bestandsaufnahme und Einstieg in vertiefende Analysen.

Inhalt
Einstieg: Urbane Trendlandschaft
Digitalisierung: Vernetzte Städte
Ökologie: Nachhaltige Stadtsysteme
Arbeit und Produktion: Urbane Wertschöpfung
Handel und Logistik: Versorgung in der Stadt von morgen
Mobilität: Stadt in Bewegung
Stadtpolitik: Rückzug aus der Daseinsvorsorge
Teilhabe: Stadt von oben, Stadt von unten
Siedlungsstruktur: Urbane Zentren, verstädterte Landschaft
Zusammenleben: Ungerechte Städte?

Wohnen und Quartier: Vielfalt städtischer Lebensstile
136 Seiten
oekom verlag München, 2016
ISBN-13: 978-3-86581-817-1
Auch als eBook erhältlich

 

»Das Buch bildet die Basis für vertiefende Analysen und liefert Stoff zum Weiterdenken!«
Werte Wandel, Elita Wiegand