Donnerstag, 12.05.2016, 19 Uhr
KUNST DES ALLTÄGLICHEN –
ARCHITEKTUR AUS FLANDERN UND BRÜSSEL
GRÜNDER / DURCHBRUCH / AUFBRUCH

Donnerstag, 10. März 2016, 19.00 Uhr
An Fonteyne, noAarchitecten, Brüssel
Gert Somers, ONO architectuur, Antwerpen

Donnerstag, 07. April 2016, 19.00 Uhr
Jan de Vylder, architecten de vylder vinck taillieu, Gent
Arnout van Vaerenbergh, Gijs Van Vaerenbergh, Leuven/Löwen

Donnerstag, 12. Mai 2016, 19.00 Uhr
Paul Robbrecht & Johannes Robbrecht, Robbrecht en Daem architecten, Gent
Alexander Dierendonck, Dierendonckblancke architecten, Gent

Moderation
Prof. Christoph Grafe, Directeur VAi, Antwerpen und Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl Architekturgeschichte und -theorie
Andreas Grosz, Gründer und Leiter KAP Forum für Architektur Technologie Design, Köln

Eine Kooperation von
Vlaams Architectuurinstituut (VAi) Antwerpen
und KAP Forum

Medienpartner
german-architects.com

Donnerstag, 12. Mai 2016
19:00 Uhr
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iCal

Veranstaltungsort
Rotonda
Salierring 32, 50677 Köln

Architekten aus Flandern und Brüssel schlagen derzeit international hohe Wellen wegen ihrer unkonventionellen und zuweilen surrealistischen Ansätze, mit der alltäglichen Umwelt umzugehen. Die dreiteilige Reihe bringt einige der wichtigen Exponenten dieser lebendigen architektonischen Kultur aus dem Westen Europas zusammen.

An Fonteyne studierte Architektur an der Universität Gent und arbeitete als Architektin in Rotterdam und London, bevor sie 1999 mit Philippe Viérin und Jitse van den Berg noA architecten gründete. Das Brüsseler Büro machte sich unter anderem einen Namen mit den Projekten für die Rathäuser in Menen, Kortrijk und Lo-Reninge, die Universität in Hasselt und das Textilmuseum Texture in Kortrijk. noA sieht sich als ein »kleinmaßstäbliches, intensives Büro«, das eher eine Methode denn eine Handschrift hat und sich in der Arbeit sowohl freier Interpretationen historischer Motive als auch einer unkonventionellen, expressiven Materialisierung bedient.

Gert Somers studierte Architektur an der Vrije Universiteit Brüssel und war Mitarbeiter von noA architecten. 2007 gründete er zusammen mit Johan Lindekens das Büro ONO architecten in Antwerpen. In den Arbeiten von ONO Architekten, wie dem Kulturzentrum in Bocholt (Prov. Limburg) aber auch dem Umbau und der Erweiterung des von der UNESCO geschützten Rathauses von Diksmuide (Westflandern) und dem Landhaus Altena bei Antwerpen zeigt sich eine prononcierte Sensibilität für den räumlichen und historischen Kontext. Das Werk kennzeichnet sich durch eine große Vielfalt, von Projekten im verdichteten Wohnungsbau (u.a. in Gent, Antwerpen und Mecheln) bis zu Ausstellungsentwürfen für das Museum M in Löwen und die Kunstmesse Art Brussels.

Jan de Vylder studierte Architektur an der Hochschule Sint Lucas in Gent und gründete 2000 sein eigenes Büro, neben der Mitarbeit im Büro von Stéphane Beel. Seit 2009 arbeitet er zusammen mit Inge Vinck und Jo Tailleu unter dem Namen dvvt architecten und unterrichtete an der Universität Gent, der Technischen Universität Delft, der Architekturschule in Mendrisio und der EPFL in Lausanne. Zu den vielbeachteten Arbeiten von dvvt zählen u.a. das Gebäude für das Ballet C de la B in Gent, die Theaterstudios für das Toneelhuis in Antwerpen und zahlreiche Bauten für private Bauherren, wie z.B. das Haus Rot-Ellen-Berg in Melden (Ost-Flandern). Die Arbeiten von dvvt zeichnen sich durch eine kritische Untersuchung der Realität des Bauens aus, die zu unerwarteten Raumbildern und Materialanwendungen führt.

Nach dem Architekturstudium gründeten Pieterjan Gijs und Arnout van Vaerenbergh ihr gemeinsames Büro, das sich einen Namen mit site-spezifischen Installationen von poetischer Qualität und mit experimentellen Konstruktionen gemacht hat. Die Arbeit von Gijs van Vaerenbergh zeichnet sich durch die Untersuchung der Fundamente des Konstruierens und dessen Effekt auf den Zuschauer aus. Architektur wird dabei zu einem Medium für autonome Projekte, die gleichwohl eine starke städtische oder landschaftliche Präsenz besitzen, und damit verborgene Geschichten erzählen oder – wie z.B. die temporäre Brücke über den Brüsseler Kanal (2014) – mögliche Entwicklungen sichtbar machen.

Nach seinem Studium am Genter Sint Lucasinstituut gründete Paul Robbrecht zusammen mit Hilde Daem das Büro Robbrecht & Daem. Das Büro machte sich über vier Jahrzehnte einen Namen mit feinfühligen Projekten für, unter anderen, die Aue Pavilions (Dokumenta IX, Kassel), das Museum Boijmans van Beuningen (Rotterdam), das Konzerthaus in Brügge und die Genter Stadthalle. 2013 realisierten Robbrecht & Daem das Projekt 1:1 Mies in Krefeld, die Modellrekonstruktion des ungebauten Golfclubs von Mies. Im Dezember gewannen Robbrecht & Daem den Architektenwettbewerb für den Neubau des Funkhauses des Flämischen Radio und Fernsehens VRT in Brüssel. Johannes Robbrecht ist seit 2012 Partner im Büro.

Alexander Dierendonck studierte an der Hochschule Sint Lucas in Gent und arbeitete als Architekt in Paris, bevor er 1999 zusammen mit Isabelle Blancke das Büro DierendonckBlancke gründete. Neben zahlreichen Projekten für private Bauherren, realisiert das Büro Bauten für Kultur, wie die Kulturzentren in Spikkerelle und Beselare, und im Bereich der Gesundheits- und Altenpflege, wie z. B. dem Wohndorf Gielsbos (West-Flandern) für Menschen mit Behinderung. Zusammen mit Robbrecht & Daem gewannen DierendonckBlancke den Wettbewerb für das Funkhaus des Flämischen Radio und Fernsehens VRT in Brüssel.